Die landesweite Umfrage von Ipsos im Auftrag der Kids Mental Health Foundation unter mehr als 1.000 Eltern in den USA kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass etwa zwei von fünf Schülern, die die Schule versäumt haben (42%), sich körperlich nicht fit genug fühlen, um die Schule zu besuchen, und jeder Fünfte gibt an, zu erschöpft zu sein, um die Schule zu besuchen (20%).
Psychische Probleme können sich auch körperlich äußern
Laut den National Institutes of Health (NIH) leiden bis zu 28% der Kinder unter Schulvermeidung – am häufigsten bei 10- bis 13-Jährigen und Kindern, die die Schule wechseln.
„Schulvermeidung kann verschiedene Gründe haben. Kinder können soziale Probleme haben, wie Mobbing oder das Gefühl, nicht dazuzugehören. Sie könnten Angst vor Prüfungen haben oder vor der Klasse sprechen müssen“, erklärte Dr. Ariana Hoet, leitende klinische Direktorin der Kids Mental Health Foundation und Kinderpsychologin bei Nationwide Children’s. „Oder manchmal wollen Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie eine nicht diagnostizierte Lernschwäche haben, die ihnen den Schulalltag erschwert.“
Dr. Hoet betonte, dass Gespräche mit Kindern über die Gründe ihrer Schulvermeidung entscheidend sind, um ihnen zu helfen, mit ihren starken Emotionen umzugehen.
„Ich sehe das in meiner klinischen Praxis ständig. Kinder haben Angst. Sie wollen nicht zur Schule gehen. Sie sind verzweifelt. Und als Eltern wollen wir sie beschützen. Wir wollen nicht, dass unsere Kinder in Not geraten, und deshalb entscheiden wir uns, sie zu Hause zu lassen“, so Dr. Hoet. „Das Problem dabei ist: Je mehr wir Dinge vermeiden, die uns Angst machen, desto größer wird die Angst. Eltern denken dann, sie tun das Richtige, wenn sie ihrem Kind einen Tag Ruhe gönnen oder es zu Hause lassen, aber in Wirklichkeit verstärkt das die Angst nur noch.“
Frühzeitig Hilfe in Anspruch nehmen
Wenn sich die Situation der Schulvermeidung verschlimmert, weil ein Kind sich weigert, das Haus zu verlassen, und dies mehrere Tage hintereinander anhält, kann ein Therapeut helfen. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann helfen, Ängste abzubauen und die Schulbesuchsquote zu erhöhen. Die Therapie kann einem Kind helfen zu verstehen, dass es Dinge tun kann, die ihm Angst machen, und sich seinen Ängsten zu stellen, stärkt mit der Zeit sein Selbstvertrauen. Der Kinder- und Jugendarzt bzw. die Kinder- und Jugendärztin können Eltern dabei helfen, die richtigen Unterstützungsangebote zu finden und körperliche Ursachen oder auch eine Lernschwäche auszuschließen.
Quellen: EurekAlert! Kids Mental Health Foundation