Unregelmäßiger Schlafrhythmus beeinflusst Essverhalten von Jugendlichen

Haben Jugendliche unregelmäßige Schlafenszeiten, so kann dies beeinflussen, wie viel sie essen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die auf der American Heart Association EPI / Lifestyle-Tagung 2015vorgestellt wurde.

Penn State-Forscher untersuchten die Daten von 342 Jugendlichen und deren Schlafgewohnheiten. Im Durchschnitt schliefen die Heranwachsenden etwa sieben Stunden pro Nacht. Variierte die Schlafenszeit jedoch um eine Stunde – egal, ob es weniger oder mehr war –, so wirkte sich dies für die Teenager folgendermaßen aus:

  • sie aßen etwa 201 Kalorien mehr pro Tag,
  • sie verzehrten pro Tag etwa 6 Gramm mehr Fett und 32 Gramm mehr Kohlenhydrate,
  • nächtliches Naschen während der Schultage erhöhte sich um 60%, und
  • am Wochenende steigerte sich diese Tendenz sogar um 100%.

"Nach unseren Daten hat die Dauer des Schlafs einen geringeren Einfluss auf das Essverhalten als die täglichen Schwankungen bei der Schlafdauer", so Dr. Fan He, Hauptautor der Studie vom Penn State University College of Medicine.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Jugendliche, die nicht genug Schlaf bekommen, ein höheres Risiko für Übergewicht haben. Aber die meisten dieser Studien basierten auf der Auskunft der Teilnehmer. Dies sei die erste Untersuchung, die das Schlafverhalten und die Aktivität von Teenagern in Verbindung mit ihrer Ernährungsgewohnheiten über eine Woche lang in ihrer normalen Umgebung, und nicht unter Laborbedingungen beobachtete, erklärte He.

Die Forscher verwendeten Daten von der Penn-State-Child-Follow-up-Studie. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 17 Jahre. Die Jugendlichen trugen Activity-Tracker als Armbänder, die ihre Bewegungs- und Ruhephasen über sieben Tage lang maßen, damit Forscher u.a. erfassen konnten, wie lange die Jugendlichen jede Nacht geschlafen hatten. Die Teenager beantworteten einen Fragebogen, in dem sie Auskunft darüber gaben, wie viele Kalorien und Snacks, wie viel Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sie regelmäßig im Vorjahr zu sich genommen hatten.

Dann durchforsteten die Wissenschaftler die erhobenen Daten auf Zusammenhänge zwischen Schlafdauer, der Abweichungen davon und der Nahrungsaufnahme. Die Ergebnisse wurden dem Alter, Geschlecht, der Herkunft und dem Body Mass Index (BMI) angepasst. Es zeigte sich u.a., dass Jugendliche am Wochenende mehr schliefen als unter der Woche.

Eine mögliche Erklärung dafür, warum Änderungen in der Schlafdauer das Essverhalten beeinflussen, könnte sein, dass wenig Schlaf dazu führt, dass ein Teenager sich am nächsten Tag weniger bewegt. Auf diese Weise wird er zum "Couch Potato", der vor dem Fernseher nascht. Eine andere Möglichkeit ist, dass Veränderungen im Schlafmuster, ein hormonelles Ungleichgewicht bewirken können, was Jugendliche wiederum mehr essen lässt, vermuten die Forscher.

Die Schlafdauer ist wahrscheinlich dann von Bedeutung, wenn Teenager viel zu wenig Schlaf erhalten, wie beispielsweise nur vier Stunden Schlaf jede Nacht, sagte er.

"Es ist vermutlich wichtiger, einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu haben, als einmal mehr oder weniger zu schlafen. Diese Erkenntnisse könnten uns helfen, besser zu verstehen, wie Übergewicht sich bei jungen Menschen entwickelt", ergänzte He. Jugendliche brauchen dem National Heart, Lung, and Blood Institute zufolge neun bis zehn Stunden Schlaf pro Nacht.

Quelle:<link http: www.medicalnewstoday.com releases _blank external-link-new-window external link in new> Medical News Today, <link http: newsroom.heart.org news irregular-sleeping-pattern-may-affect-how-teens-eat _blank external-link-new-window external link in new>American Heart Association Meeting Report Abstract MP72



Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 19.12.2025