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Stillen kann die Mutter vor Rheuma schützen

Schwedische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass längeres Stillen des Kindes das Risiko der Mutter für rheumatoide Arthritis nach den Wechseljahren senken kann…

Eine schwedische Studie („Long-term breast-feeding may reduce risk for rheumatoid arthritis"), die bei Plos Medicine online veröffentlicht wurde, konnte den Zusammenhang aufzeigen, wonach Stillen über die Dauer von mindestens einem Jahr das Erkrankungsrisiko der Mütter für rheumatoide Arthritis nach den Wechseljahren (Postmenopause) senkt. Untersucht wurde, inwieweit Stillen oder die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln (orale Kontrazeptiva) Einfluss darauf nehmen, an rheumatoider Arthritis zu erkranken. Die über 18.000 Teilnehmerinnen der Untersuchung entstammten der Langzeituntersuchung „Malmö Diet and Cancer Study". Von ihnen erkrankten über die Dauer des Studienzeitraums 136 Frauen an einer rheumatoiden Arthritis. Deren Lebensführung, ihre Stillgewohnheiten und die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, die mit Hilfe von Fragebögen erfasst wurden, wurden mit entsprechenden Daten von 544 gesunden Teilnehmerinnen verglichen.

Die Datenanalyse ergab für Frauen, die mindestens 13 Monate gestillt hatten, ein nur etwa halb so großes Risiko für eine rheumatoider Arthritis wie für Frauen, die nie gestillt hatten. Auch bei Frauen mit einer kürzeren Stillperiode - zwischen einem und zwölf Monaten - verringerte sich das Erkrankungsrisiko - allerdings war dieses Ergebnis nicht statistisch signifikant. Ohne Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit an rheumatoider Arthritis zu erkranken waren hingegen der Bildungsgrad, das Rauchen sowie die Einnahme von Verhütungsmitteln.

Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Stillen über mehr als ein Jahr bei postmenopausalen Frauen das Risiko für den Ausbruch einer rheumatoiden Arthritis verringert. Die Studienautoren halten dieses Ergebnis auch deshalb für vielversprechend, da die Erkrankung bei Frauen doppelt so häufig vorkommt wie bei Männern, im fortpflanzungsfähigen Alter - insgesamt fünfmal so häufig. Eine Erklärung für die zugrunde liegenden Mechanismen konnte aber noch nicht gefunden werden.