Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Stillen – Fundament für eine nachhaltige Entwicklung

Die Nationale Stillkommission am BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) erinnerte zu Beginn diesen Monats anlässlich der internationalen Weltstillwoche wieder daran, dass Stillen sowohl für Mutter als auch für Kind positive Auswirkungen hat.

Anlässlich der internationalen Weltstillwoche im deutschsprachigen Raum im Oktober wies die Nationale Stillkommission am BfR erneut darauf hin, dass Muttermilch die ideale Nahrung für Säuglinge ist. „Stillen ist sowohl wichtig für die Gesundheit von Kind und Mutter als auch für die Entwicklung eines ganzen Landes“, sagte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Aus Verantwortung gegenüber der wachsenden Zahl von Migranten und Flüchtlingen in Deutschland haben wir deshalb die Stillempfehlungen des BfR in viele Sprachen übersetzt, in diesem Jahr auch ins Arabische.“

Muttermilch ist die natürliche und deshalb ideale Nahrung für Säuglinge, weil sie gut verdaulich und optimal an den Bedarf des Säuglings angepasst ist. Sie ist so zusammengesetzt, dass sie im ersten Lebenshalbjahr den Bedarf des gesunden Säuglings an Nährstoffen und Flüssigkeit vollständig deckt. Gestillte Kinder sind seltener krank als nicht gestillte Kinder, weil die in der Muttermilch enthaltenen Abwehrstoffe vor vielen Infektionskrankheiten schützen. Stillen unterstützt die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind und fördert die kindliche kognitive Entwicklung und Intelligenz. Zudem gibt es Hinweise auf ein langfristig vermindertes Risiko für Übergewicht und Typ 2 Diabetes. Muttermilch steht praktisch jederzeit zur Verfügung, ist hygienisch einwandfrei und richtig temperiert. Stillende Mütter haben ein geringeres Risiko, an bestimmten Krankheiten, wie Brustkrebs, zu erkranken. Stillen fördert also die Entwicklung und Gesundheit von Kind und Mutter, ist eine ökologisch nachhaltige Ernährungsmethode und trägt wesentlich zur öffentlichen Gesundheit bei.

Säuglinge sollten mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich gestillt werden. Auch nach der Einführung von Beikost - frühestens mit Beginn des 5. Monats, spätestens mit Beginn des 7. Monats - können und sollten Mütter weiter stillen. Die gesamte Stilldauer bestimmen Mutter und Kind. Die Nationale Stillkommission empfiehlt, schon vor der Geburt beide Eltern über die Vorteile des Stillens zu informieren. Mütter sollten die Möglichkeit haben, sich im Fall von Stillschwierigkeiten von fachkundigen Personen beraten zu lassen. Gesellschaftliche Aufklärung soll dazu beitragen, dass Mütter auch in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz ein stillfreundliches Umfeld vorfinden.
Die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) informiert mit ihren Stillempfehlungen über die Bedeutung des Stillens und möchte dazu ermutigen, sich bei Stillschwierigkeiten kompetente Hilfe zu suchen. Stillprobleme können auf mangelnden Informationen und fehlender Unterstützung beruhen. Die Faltblätter des BfR „Stillempfehlungen für Schwangere“ und „Stillempfehlungen für die Säuglingszeit“ listen verschiedene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner auf sowie Organisationen, die Hilfe anbieten. Die Blätter sind bereits seit längerem in deutscher, türkischer, russischer, englischer, französischer und italienischer Sprache erhältlich. Seit 2016 liegen sie auch in arabischer Sprache vor. Die Übersetzung der Faltblätter ins Arabische geht auf Anfragen von Ärztinnen und Ärzten sowie Hebammen zurück, die geflüchtete schwangere und stillende Frauen betreuen. Psychische Belastungen und Stress, beispielsweise aufgrund unsicherer Lebensverhältnisse, können sich auf das Stillen negativ auswirken. Umso wichtiger ist in diesem Fall die verständliche Information von Betroffenen darüber, wie sie Hilfe erhalten können.

Alle Faltblätter können kostenlos bei der Nationalen Stillkommission angefordert oder als pdf-Datei von der BfR-Website heruntergeladen werden: <link http: www.bfr.bund.de de publikation stillempfehlungen-61959.html _blank external-link-new-window external link in new>www.bfr.bund.de
___________
(Dr. Suzan Fiack, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Bundesinstitut für Risikobewertung [BfR])
___________

Quelle: <link http: idw-online.de de news660159 _blank external-link-new-window external link in new>idw, <link http: www.bfr.bund.de de nationale_stillkommission-2404.html _blank external-link-new-window external link in new>Nationale Stillkommission am BfR