Speziell entwickelte Computerspiele können depressiven Jugendlichen helfen

Mit Computerspielen verbinden viele Menschen einen schlechten Einfluss auf Jugendliche. Doch jetzt haben neuseeländische Wissenschaftler ein spezielles Computerspiel entwickelt, das bei der Behandlung von Jugendlichen mit Depressionen Erfolge zeigte...

Mit Computerspielen verbinden viele Menschen einen schlechten Einfluss auf Jugendliche. Doch jetzt haben neuseeländische Wissenschaftler ein spezielles Computerspiel entwickelt, das bei der Behandlung von Jugendlichen mit Depressionen Erfolge zeigte.

Mithilfe des Games SPARX können Teenager mit den Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) lernen mit ihrer Depression besser umzugehen, statt – wie bei vielen Videospielen – sinnlos zu zerstören.

Die Entwickler des Spiels wollten diejenigen Jugendlichen erreichen, die sich ungern in einem Gespräch öffnen, oder von gut gemeinten Ratschlägen, wie sie mit depressiven Stimmungen umgehen sollen, gelangweilt sind.

Zu diesem Zweck erschufen die Experten ein Rollenspiel, bei dem Jugendliche in die Figur (Avatar) eines Kriegers schlüpfen, der negative Gedanken mit einem Feuerbälle schießenden Stab bekämpft, während er gleichzeitig versucht die Welt davor zu bewahren, in Pessimismus und Verzweiflung zu verfallen.

Unkonventionelle Therapiemethode spricht Jugendliche anKinder- und Jugendpsychiaterin Dr. Sally Merry von der Auckland Universität erklärte, dass diese Therapiemethode Teenagern entgegenkommt, die ihre Fortschritte nach ihrem eigenem Tempo in ihrer vertrauten Umgebung machen können.
Internationale Studien zeigen durchweg, dass Neuseeland eine der höchsten Jugendselbstmordraten in den Industrienationen hat und deshalb liegt es Forschern besonders am Herzen, Behandlungsformen zu finden, die diese Altersgruppe gut erreichen.

Funktionsweise des SpielsDas 3-D-Spiel SPRAX hat sieben Level, jedes mit einer Dauer von 35 bis 40 Minuten – ähnlich wie bei einer psychologischen Sitzung – die Zielgruppe sind 13- bis 17-Jährige. In diesem Alter brechen jugendliche Depressionen häufig aus.
Jedem Spieler wird ein Mentor zur Seite gestellt, der ihm durch die verschiedenen Stufen hilft. Jede Ebene des Spiels beinhaltet eine Lehre, wie z.B. der Umgang mit Wut, das Erlernen von Strategien zum Lösen von Problemen und von Atmen- und Entspannungsübungen.
Wenn das Spiel fortschreitet, wird die darin gezeichnete Online-Welt heller, freundlicher und weniger einengend.

Ergebnisse der Studie: Mit Gesprächstherapie vergleichbarIn einer Studie, die im British Medical Journal vorgestellt wurde, hatte das Spiel bei leichter bis mäßiger Depression ähnliche Erfolgsquoten wie die traditionelle Gesprächstherapie. Dies könnte bedeuten, dass SPARX als eine Alternative zur persönlichen Therapie, besonders in ländlichen Gebieten oder Einstellungen potenziell verwendet werden könnte, wo es keine Therapeuten gibt.
Laut Dr. Merry könnte das Spiel bei Jugendlichen mit schweren Depressionen vielleicht zumindest den Weg, Hilfe zu suchen und anzunehmen, erleichtern.

Quelle: health24, SPARX, , BMJ

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 16.12.2025