Soziale Medien bzw. Netzwerke wie Facebook vermitteln Jugendlichen das Gefühl, einer Gruppe anzugehören und von dieser unterstützt zu werden, auch wenn sie die Menschen dort nie zu Gesicht bekommen. Das behauptet der amerikanischen Bericht „Teens, Social Media, and Privacy“ (Jugendliche, Soziale Medien und Privatsphäre). Soziale Medien verändern bei Teenagern demnach die Vorstellung von Freundschaft und Nähe. Der typische Teenager hat laut dem Bericht 300 Freunde in Facebook und 79 Twitter-followers – manchen haben noch viel mehr. Die Normen rund um Privatsphäre verändern sich. Die Mehrheit der Heranwachsenden in Amerika stellt Fotos, persönliche Informationen für alle ihre Online-Kontakte sichtbar ins Netz. Nur etwa 9% der Nutzer machen sich ernsthafte Sorgen über die Datensicherheit bzw. darüber, dass Dritte Zugriff auf ihre Daten haben könnten.
In einer anderen Studie von der UCLA (Universität von Kalifornien in Los Angeles) beobachtete Professor Patricia Greenfield, dass Jugendliche nicht das gleiche Gefühl von sozialer Unterstützung am Telefon erfahren, sondern eher bei sozialen Netzwerken. Das heißt ein zahlreiches Publikum bzw. eine große Zuhörer-/Leserschaft ist ihnen wichtig. Laut Grienfield bedeutet die auf der anderen Seite, dass enge Freundschaften keine so große Rolle mehr spielen. Stattdessen holen sich junge Menschen ihre Bestätigung von „Likes“/“Gefällt mir“ und „Feedbacks“/“Kommentaren“ auf ihre „Postings“.
Schätzungsweise 3.000 Textnachrichten verschicken US-Jugendliche im Monat. Sie bevorzugen Quantität statt Qualität, befürchten manche Experten.
Quelle: CBC News, Pew Research Internet Project: Teens, Social Media, and Privacy
(KIN-red)
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