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Schluckauf im ersten Lebensjahr meist unbedenklich

Babys haben im ersten Lebensjahr häufig Schluckauf, insbesondere Frühgeborene sind davon betroffen.

„Der Schluckauf wird durch die Kontraktion der Atemmuskulatur ausgelöst – also jenen Muskeln, die wir für das Ein- und Ausatmen benötigen. Ein sehr wichtiger Atemmuskel ist unser Zwerchfell. Es befindet sich zwischen der Brust- und Bauchhöhle und hilft dabei, beim Einatmen den Brustraum zu vergrößern bzw. ihn beim Ausatmen zusammenzuziehen. Beim Schluckauf kommt es zu Beginn der Einatmung zu einem kurzen unkontrollierten Muskelzucken u.a. des Zwerchfells. Dabei verschließt sich die sogenannte Stimmfalte für eine sehr kurze Zeit und es kommt zu dem typischen Geräusch: dem Hicks. Dem Schluckauf bei Babys wird durchaus ein Sinn und Zweck nachgesagt. Forscher haben herausgefunden, dass im Gehirn von Neugeborenen bei jedem Schluckauf Signale ausgesendet werden, die dem Säugling dabei helfen, das Atmen richtig zu erlernen. Das erklärt auch, warum Frühgeborene so oft Schluckauf haben, da sie erst noch ein Gefühl für ihre Atemmuskulatur entwickeln müssen. Die Lunge ist nämlich das letzte Organ, welches im Mutterleib heranreift“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Manche Babys verbringen schätzungsweise fast 15 Minuten ihres Tages hicksend. Eine andere Theorie besagt, dass der Schluckauf überschüssige Luft aus dem Magen des Säuglings befördert - genauso wie es beim Bäuerchen passiert.

Wenn sich der Magen beim Füttern mit Luft füllt, kann er auf das Zwerchfell drücken und Krämpfe verursachen, die einen Schluckauf auslösen. „Kleine Pausen beim Füttern helfen dem Säugling, die Luft aufzustoßen, was einem Schluckauf vorbeugen kann, z.B. nach einer Menge von ca. 60 Millilitern. Wenn ein Baby gestillt wird, bietet sich auch der Wechsel zwischen den Brüsten an, um das Baby aufstoßen zu lassen“, empfiehlt Dr. Niehaus. Das Saugen an einem Schnuller kann das Zwerchfell zu entspannen und den Schluckauf stoppen.

Quellen: <link https: doi.org j.clinph.2019.09.008 _blank external-link-new-window external link in new>Clin Neurophysiol., <link https: www.sciencefocus.com the-human-body newborn-baby-hiccups-linked-to-brain-growth _blank external-link-new-window external link in new>Science Focus, <link https: www.sciencefocus.com the-human-body newborn-baby-hiccups-linked-to-brain-growth>MedicalNewsToday

<link https: www.sciencefocus.com the-human-body newborn-baby-hiccups-linked-to-brain-growth _blank external-link-new-window external link in new>_____________________
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