Mütterliche Schilddrüsenhormone sind wichtig für die neurologische Entwicklung des Fötus. Ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone in der Schwangerschaft wird mit einer atypischen neurologischen Entwicklung in Verbindung gebracht, u.a. auch mit einem erhöhten Risiko für Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Autismus ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung, die die Kommunikation, die Interaktion mit anderen und die Wahrnehmung der Welt beeinflusst.
„Wir haben festgestellt, dass eine gut behandelte chronische Schilddrüsenfunktionsstörung nicht mit einem erhöhten Autismusrisiko bei den Nachkommen verbunden ist, ein anhaltendes Ungleichgewicht über mehrere Trimester hinweg jedoch schon“, so Dr. Idan Menashe von der Ben-Gurion-Universität, Israel. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer regelmäßigen Überwachung und rechtzeitigen Anpassung der Therapie, um während der gesamten Schwangerschaft normale Schilddrüsenhormonwerte aufrechtzuerhalten.“
Die Studie untersuchte über 51.000 Geburten und fand heraus, dass Mütter mit einer anhaltenden Schilddrüsenhormonstörung während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Kinder mit Autismus hatten.
Die Autor*innen beobachteten zudem einen Dosis-Wirkungs-Zusammenhang: Je länger die Schilddrüsenfunktionsstörung über die Trimester hinweg anhielt, desto höher war das Risiko.
Quellen: EurekAlert! Endocrine Society, Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism