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Passivrauchen: Höhere Feinstaubbelastung als auf der Straße

Laut einer aktuellen Studie aus Baden-Württemberg sind Kinder in Raucherhaushalten durch Passivrauchen oft höheren Feinstaubbelastungen der Luft ausgesetzt als im Straßenverkehr. Ziel der Untersuchung war es, die gesundheitliche Wirkung der Feinstaubbelastung bei Kindern zu ermitteln...

Kinder in Raucherhaushalten sind durch Passivrauchen oft höheren Feinstaubbelastungen der Luft ausgesetzt als etwa im Straßenverkehr. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der Sozialminister von Baden-Württemberg, Andreas Renner in Stuttgart vorstellte. Der Minister stützte seine Aussagen auf Angaben des Landesgesundheitsamtes, das die Feinstaubbelastung von Schulkindern in Innenräumen untersucht hat. Auch im Zusammenhang mit Hitzeentwicklung, z.B. wenn in der Wohnung gekocht, gebraten oder gebacken wird, scheint sich die Feinstaubkonzentration in Innenräumen zu erhöhen. Im Hinblick auf die Rußbelastung und Feinstaubbelastung in Innenräumen ist jedoch Tabakrauch ausschlaggebend.

In dieser Studie wurde bei insgesamt 126 Viertklässlern die Gefährdung durch Feinstaub in der Außenluft und parallel dazu in den Wohnräumen und Schulzimmern ermittelt. Zusätzlich befragt wurden auch deren Eltern unter anderem nach ihrem Raucherverhalten. Dabei zeigte sich, dass die Feinstaubbelastung in der Luft von Raucherwohnungen höher war als in Wohnungen, in denen nicht geraucht wird. „Je feiner ein Partikel ist, desto tiefer kann er in die Lunge vordringen und diese belasten“, warnte Renner.

Der Minister machte jedoch darauf aufmerksam, dass die Kenntnisse über die Entstehung, Zusammensetzung und genaue Wirkung der Feinstäube auch in Innenräumen immer noch lückenhaft seien. „Eltern sind ganz besonders aufgefordert, ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kindern gerecht zu werden und die möglichen gesundheitlichen Folgen des Rauchens auf ihren Nachwuchs zu bedenken“, so Renner. Es konnten keine direkten Zusammenhänge zwischen Partikelgröße und Atemwegserkrankungen nachgewiesen werden, jedoch gab es starke regionale Unterschiede unabhängig von der Partikelbelastung. So traten in bestimmten Regionen Atemwegserkrankungen wie Asthma besonders häufig auf. Die Stäube gleicher Konzentration scheinen sich laut der Studie in unterschiedlichen Regionen biologisch nicht immer gleich auszuwirken.