Online-Therapie begleitet Eltern nach frühem Verlust eines Kindes

Das Universitätsklinikum Münster (UKM) bietet Eltern, die nach einer Fehlgeburt trauern, psychologische Hilfe an. An der Online-Therapie können auch Eltern teilnehmen, die ihr Kind kurz nach der Schwangerschaft verloren haben …

Das Universitätsklinikum Münster (UKM) bietet Eltern, die ihr Kind während oder kurz nach der Schwangerschaft verloren haben eine Online-Therapie. Diese besteht aus zehn Schreibaufgaben, die über einen Zeitraum von fünf Wochen erledigt werden. In der ersten Phase beschäftigen sich die Teilnehmer mit dem Verlust, erläutert die Psychotherapeutin Prof. Anette Kersting, die das Projekt entwickelt hat. In der zweiten Phase schreiben sie einen unterstützenden Brief an eine fiktive Freundin, die das gleiche erlebt hat. So soll eine neue Perspektive auf den Verlust eingenommen werden. In der dritten Phase geht es darum, das soziale Netzwerk zu reaktivieren.

Therapie wirkt sich nachhaltig positiv aus
Das Angebot gibt es seit etwa zwei Jahren. Erste Evaluationsergebnisse zeigen, dass es den Teilnehmern in Bezug auf die Trauer, das traumatische Erleben, die allgemeinen psychischen Belastungen, Depressivität und Ängstlichkeit nach der Therapie signifikant besser ging als davor, so das UKM. Auch drei Monate nach Abschluss der Behandlung sei der Zustand der Teilnehmer so stabil gewesen wie direkt nach der Therapie.

Bei Interesse können sich Eltern auf der Homepage www.internettherapie-trauernde-eltern.de anmelden. Möglich ist ebenfalls ein E-Mail unter Trauernde-Eltern@noSpam.ukmuenster.de an das Team der Uni-Klinik zu richten.

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 19.12.2025