Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Ohnmachtsanfälle sind selten bedrohlich

Ohnmachtsanfälle sind in Regel harmlose Kreislaufregulationsstörungen bei sonst herzgesunden Kindern. Dennoch sollte der Kinder- und Jugendarzt davon erfahren. Zu welcher Tageszeit die Kinder ohnmächtig werden und wie lange die Bewusstlosigkeit dauert sind u.a. wichtige Informationen, um Krankheiten als Ursache, wie z.B. Epilepsie, ausschließen zu können...

Wenn Kinder „umkippen“, handelt es sich in der Regel um harmlose Kreislaufregulationsstörun-gen bei sonst herzgesunden Kindern. „Etwa 80% der Kinder, die der Kinder- und Jugendarzt wegen Ohnmachtsanfällen, so genannten Synkopen, in der Praxis untersucht, sind völlig gesund. Jugendliche sind häufiger betroffen als Kleinkinder. Schätzungsweise 15 bis 20% aller Jugendlichen sind ‚anfällig’ für Synkopen. Eine vorübergehende Minderdurchblutung des Hirnstamms aufgrund einer vegetativen Überreaktion löst dabei die Bewusstlosigkeit aus“, erklärt Dr. Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Trotzdem ist es wichtig, andere Ursachen, wie Herzerkrankungen, Stoffwechselstörungen oder neurologische Krankheiten (wie z.B. Epilepsie) auszuschließen.

Ein Ohnmachtsanfall kündigt sich bei Jugendlichen an, wenn es ihnen schwarz vor den Augen wird, meistens im Stehen. Manchmal haben sie ein Gefühl wie „Watte in den Ohren“ oder Hitzewallungen. Vor allem Mädchen leiden schnell unter Schwindel, wenn sie morgens zu rasch aufstehen. Eine sorgfältige Beobachtung der Eltern und der Jugendlichen, wann die Symptome auftreten und wie lange sie dauern, helfen bei der Diagnose. „Macht das Kind im bewusstlosen Zustand willkürliche Bewegungen, muss dies nicht auf eine Epilepsie hindeuten, sollte aber dem Kinder- und Jugendarzt mitgeteilt werden. In der Regel reichen einfache Maßnahmen, die den Kreislauf stärken, zur Reduzierung der Ohnmachtanfälle aus. Dazu gehören Wechselduschen bei Kindern ab sechs Jahren und Ausdauersportarten, wie z.B. Schwimmen oder Radfahren. Eltern sollten zudem darauf achten, dass ihr Kind ein ausgewogenes und sättigendes Frühstück zu sich nimmt und ausreichend trinkt“, rät Dr. Fendel.