NZFH-Studie: Junge Familien zunehmend psychosozial belastet

Immer mehr junge Familien sind psychosozial belastet: Das ergab das Monitoring Zusammen für Familien (ZuFa) Geburtsklinik 2024, zu dem das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in Kooperation mit dem Deutschen Krankenhausinstitut bundesweit alle Geburtskliniken mit mehr als 300 Geburten pro Jahr befragt hat. Bei 15% der Familien sah das Klinikpersonal die gesunde Entwicklung des Kindes wegen der Belastungen sogar als gefährdet an. Die repräsentative Studie zeigt jedoch auch, dass die meisten Geburtskliniken in Deutschland darauf reagiert haben.


Immer mehr junge Familien sind psychosozial belastet: Das ergab das Monitoring Zusammen für Familien (ZuFa) Geburtsklinik 2024, zu dem das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in Kooperation mit dem Deutschen Krankenhausinstitut e. V. (DKI) bundesweit alle Geburtskliniken mit mehr als 300 Geburten pro Jahr befragt hat. Bei 15% der Familien sah das Klinikpersonal die gesunde Entwicklung des Kindes wegen der Belastungen sogar als gefährdet an – das sind fast doppelt so viel wie beim ersten ZuFa-Monitoring 2017 (8%). Die repräsentative Studie zeigt jedoch auch, dass die meisten Geburtskliniken in Deutschland darauf reagiert haben. Zwei Drittel der Kliniken haben mittlerweile einen Lotsendienst eingerichtet.
Mechthild Paul, stellvertretende kommissarische Leiterin des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: „Angesichts der Zunahme psychosozial belasteter Familien werden Lotsendienste in Geburtskliniken als wirksames Versorgungselement immer wichtiger: Sie entlasten das Klinikpersonal und helfen Familien in schwierigen Situationen. Die Lotsinnen und Lotsen sind wichtige Anlaufstellen der Frühen Hilfen – sie vermitteln die Familien in passende Angebote vor Ort. Das gibt den Fachkräften Sicherheit und sorgt dafür, dass Familien gut begleitet starten können. Das NZFH unterstützt die Zusammenarbeit von Geburtskliniken und Netzwerken Frühe Hilfen mit Qualitätskriterien, die Orientierung bei der Einrichtung und Weiterentwicklung von Lotsendiensten bieten.“
Weitere Ergebnisse der Studie:
• In 76% der befragten Kliniken gab das Klinikpersonal an, dass der Anteil psychosozial belasteter Familien in den letzten Jahren zugenommen hat.
• Einen deutlichen Zuwachs gab es bei den „Verständigungsschwierigkeiten aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse“ und bei „Anzeichen für psychische Erkrankungen der Eltern“. Sie lagen 2024 bei 25% (2017: 17%) bzw. bei 11% (2017: 8%).
• Der Anteil der Geburtskliniken mit einem Lotsendienst ist seit 2017 von 29% auf 67% im Jahr 2024 gewachsen.
• Die Vermittlung belasteter Familien in Angebote hat sich aus Sicht des Klinikpersonals durch die Einrichtung des Lotsendienstes bei 80% der Geburtskliniken (sehr) verbessert.
• Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und der werdenden Eltern hat sich durch die Einrichtung des Lotsendienstes ebenfalls (sehr) verbessert. 
Das ZuFa-Monitoring Geburtsklinik 2024 ist eine bundesweite Vollerhebung unter allen Geburtsstationen mit mehr als 300 Geburten (Rücklauf 48%, N = 256). Es handelt sich um eine Wiederholungsbefragung. Bereits 2017 wurde das Personal in Geburtskliniken im ZuFa-Monitoring zu den Belastungen ihrer Patientinnen und deren Familien befragt. 
Mehr Informationen zum ZuFa-Monitoring Geburtsklinik finden Sie unter: www.fruehehilfen.de/zufa-geburtsklinik-2024-ergebnisse
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Rabea Ottenhues, K 1 - Presse und Öffentlichkeitsarbeit, übergreifende Kommunikation, Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit
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Quellen: idw-online.de, Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit
idw-online.de/de/news857459
www.bioeg.de/presse/pressemitteilungen/2025-09-02-nzfh-studie-junge-familien-sind-zunehmend-psychosozial-belastet/
www.fruehehilfen.de/zufa-geburtsklinik-2024-ergebnisse
 

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 05.12.2025