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Neurodermitis: Wasserenthärter verhindern Ekzembildung

Hartes Wasser führt anscheinend zu gehäuftem Auftreten von Neurodermitis. Durch einen Wasserenthärter könnte dies möglicherweise verhindert werden, so das Ergebnis einer englischen Studie....

Untersuchungen der Nottingham-Universität ergaben, dass mit Hilfe von Wasserenthärtern Ekzeme bei Kindern abnehmen. „Bisher war bereits bekannt, dass das Auftreten von Ekzemen bzw. Neurodermitis in Regionen mit härterem Wasser um 50% im Vergleich zu anderen Gebieten zunimmt. Neben genetischen Faktoren, Hausstaubmilbenallergie und möglicherweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten vermuten Forscher, dass auch Umweltfaktoren, wie z.B. Wasserbeschaffenheit, eine Rolle spielen. Hartes Wasser ist beispielsweise reich an Kalzium und Magnesium“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Möglicherweise reizen die Mineralien im Wasser die Haut oder das Trinken von hartem Wasser führt zu trockener Haut, oder hartes Wasser verleitet zu einem größeren Verbrauch von Seife bzw. Waschmittel, was die Haut wiederum angreift.

Seit 2007 beteiligen sich 233 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 16 Jahren mit Neurodermitis an der Nottinghamer Studie. Bis August 2009 sollen noch weitere 77 Teilnehmer aufgenommen werden. Teilnehmende Kinder bzw. deren Familien erhalten medizinische Wasserenthärter für vier bis 12 Wochen, die anschließend für vier Wochen wieder aus dem Haushalt verschwinden, um mögliche Auswirkungen feststellen zu können. Jedes Kind oder ein Elternteil des Kindes führt Tagebuch über Neurodermitis-Symptome. Zusätzlich protokolliert ein computerunterstütztes Armband das Ausmaß des Kratzens, während das Kind schläft. Schon nach zwei Wochen Gebrauch von enthärtetem Wasser konnten die Forscher eine entscheidende Besserung des Ekzems bei den Kindern feststellen.

„Neurodermitis kann jeden Körperbereich betreffen, aber insbesondere das Gesicht, der Nacken, die Armbeugen und Kniekehlen weisen Veränderungen auf. Bei Babys sind vorwiegend die Stirn, die Wangen die Vorderarme, Beine, die Kopfhaut und der Nacken befallen“, beschreibt Prof. Nentwich die meist chronische Hautkrankheit. Laut dem KiGGS (Kinder- und Jugendgesundheitssurvey) leiden 13,2% der Kinder in Deutschland einmal in ihrem Leben unter einem atopischen Ekzem (Neurodermitis), etwa 7,2% Kinder sind ständig davon betroffen.