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Mittel zur Raucherprävention von der Zigarettenindustrie: “Mit uns nicht!”

11,8 Mio € hat der Verband der Zigarettenindustrie dem Bundesgesundheitsministerium zur Förderung des Nichtrauchens zugesagt. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte lehnt diese Unterstützung ab und verurteilt den Ablasshandel der Zigarettenindustrie mit der Bundesregierung. Lesen Sie in der folgenden Pressemitteilung die Gründe.....

“Wir werden für unsere Raucherprävention kein Geld von der Zigarettenindustrie annehmen. Und wir appellieren dringend an die Bundesregierung, dieses gleichfalls zu unterlassen.”Mit diesen Worten umriss der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. med. Klaus Gritz, den Standpunkt der deutschen Kinder- und Jugendärzte. “Die 11,8 Mio €, die der Verband der Zigarettenindustrie dem Bundesgesundheitsministerium zur Förderung des Nichtrauchens zugesagt hat”, so der Suchtbeauftragte des BVKJ Wolf Rüdiger Horn, “verdient die Industrie mit Krebs erzeugenden Produkten. Sie setzt es ein, um sich vor allem bei Jugendlichen ein positives Image zu verschaffen. Eine im wahrsten Sinne des Wortes billige Masche, denn die 11,8 Mio € sind nur ein Bruchteil dessen, was die Tabakindustrie an EU-Prämien erhält und auch nur “Peanuts” im Vergleich zu den Summen, die die Behandlung von Raucherkrankheiten kostet.” Der eigentliche Skandal sei jedoch die nicht nach-vollziehbare Haltung der Bundesgesundheitsministerin und ihrer Drogenbeauftragten, die sich gegen Geld zu weit- reichenden Einschränkungen im Bereich Raucher- prävention verpflichtet haben, so Wolf Rüdiger Horn weiter.

Die Maulkorbverpflichtung wird dazu führen, dass Praktiken wie z.B. der Betrug mit angeblichen “Light”-Produkten künftig nicht mehr beim Namen genannt werden dürfen.

Die Kinder- und Jugendärzte fordern die Bundesgesundheitsministerin auf, den Deal mit der Zigarettenindustrie so schnell wie möglich rückgängig zu machen und endlich eindeutige und wirksame Schritte in der Tabakkontrolle einzuleiten sowie die Blockade vernünftiger europäischer und WHO-Initiativen zur Tabakregulierung aufzugeben. Das Verbot von Tabakwerbung, Rauchverbot in allen von Kindern und Jugendlichen besuchten Einrichtungen, die Abschaffung von Zigarettenautomaten, Verkaufsbeschränkungen und die verstärkte Finanzierung von Präventionsmaßnahmen müssen endlich ohne Rücksicht auf die Tabakindustrie durchgesetzt werden.

Wenn es der Bundesgesundheitsministerin mit ihrem Bekenntnis zur Prävention wirklich ernst ist, muss sie jetzt handeln. Noch gilt das Angebot der Kinder- und Jugendärzte, sie dabei zu unterstützen.

Ein Raucherentwöhnungsprogramm, das vom BVKJ unterstützt wird, ist eine Initiative unter dem Titel: "Just be smokefree" . Mehr dazu lesen Sie unter Just be smokefree".

Ausführliche Infos zur Nikotinsucht hier...