Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Mit Gemüse gegen Schnupfen

Kinder erleiden im Winter besonders häufig Erkältungskrankheiten, weil sie in Schule oder Kindergarten ständig Viren und Baktereien ausgesetzt sind. Die richtige Ernährung trägt dazu bei, sich vor den Krankmachern zu schützen...

Winterzeit ist Erkältungszeit. Besonders Kinder sind häufig davon betroffen, weil sie in Schule oder Kindergarten ständig Viren und Bakterien ausgesetzt sind. Wie man sich die Krankmacher durch die richtige Ernährung vom Leibe hält, weiß die Ernährungswissenschaftlerin Birgitta Tummel. Vor der echten Virus-Grippe (Influenza) schützt allerdings nur die Impfung.

Lässt sich überhaupt mit der richtigen Ernährung Schnupfen und Husten vorbeugen?
Unser Immunsystem ist sehr komplex, deshalb ist es schwer, die Auswirkungen der Ernährung darauf zu bewerten. Generell führt eine einseitige Ernährung, die arm an Vitaminen und Mineralstoffen ist zu unspezifischen Beschwerden, wie z.B. einer vermehrten Infektanfälligkeit. Darüber hinaus gibt es einige Nahrungsinhaltsstoffe, die für eine optimale Funktion des Immunsystems besonders wichtig sind.

Welche sind das zum Beispiel?
Unter den Vitaminen kommt dem Vitamin C eine besondere Rolle zu. Vitamin C kann zwar entgegen der verbreiteten Meinung nicht die Infektanfälligkeit senken, aber es kann die Dauer und Schwere einer Infektion verringern. Auch das Spurenelement Zink hat vielfältige Funktionen im Immunsystem.

Welche Lebensmittel sind denn besonders reich an Vitamin C und Zink?
Vitamin C ist natürlich in Obst enthalten, aber, was viele nicht wissen, auch Gemüse enthält reichlich davon. Mit einer Portion Wintergemüse (200 g) wie Brokkoli, Kohlrabi oder Rotkohl lässt sich der Vitamin C-Bedarf eines Kindes leicht decken. Bedeutende Lieferanten für Zink sind vor allem tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Käse. Auch Vollkorngetreide enthält nennenswerte Mengen an Zink, doch der Körper verwertet Zink aus tierischen Quellen besser.

Viele Eltern wollen auf Nummer Sicher gehen und geben ihren Kindern zusätzlich Vitaminprodukte in Pillen- oder Pulverform. Wie gesund und wirksam sind diese Produkte? Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass nicht ein einzelner Nährstoff, sondern das Zusammenspiel der gesamten Ernährung uns gesund erhält. Denn neben den Vitaminen haben Lebensmittel noch eine Reihe gesundheitsfördernder Stoffe zu bieten, z.B. die so genannten sekundären Pflanzenstoffe. Sie steigern die Wirkung einzelner Vitamine und können deren Effektivität bei der Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen sogar noch übertreffen. Nur in Lebensmitteln ist die Kombination von sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen optimal. Dies lässt sich durch Pillen oder Pulver nicht erreichen.

Gibt es darüber hinaus noch Nahrungsinhaltsstoffe, die das Immunsystem schützen?
Es gibt Hinweise darauf, dass der regelmäßige Verzehr von fermentierten Milchprodukten, wie Joghurt oder speziellen probiotischen Milchprodukten, die Immunabwehr im Darm unterstützen und die Häufigkeit und Dauer von Erkrankungen verringern kann.

Und wenn die Erkältung doch einmal zugeschlagen hat, was ist von Hausmitteln wie Hühnersuppe oder heißer Milch mit Honig zu halten?
Hühnersuppe trägt tatsächlich dazu bei, Erkältungssymptome zu lindern. Sie liefert ausreichend Flüssigkeit und erleichtert damit den Abfluss bzw. das Abhusten von Sekreten. Eine "laufende Nase" ist zwar lästig, spült aber Viren aus dem Körper. Honig enthält allerlei natürliche Substanzen, die antibiotisch und entzündungshemmend wirken. Er unterstützt außerdem die Wundheilung: Statt Creme also ruhig einmal etwas Honig auf die gereizte Schnupfennase schmieren.