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Lungenentzündung durch Viren: Kleinkinder sind besonders gefährdet

In den Herbst- und Wintermonaten sind Viren, die Infektionen der unteren Atemwege auslösen, besonders verbreitet. Säuglinge und Kleinkinder können dann unter Umständen starke Atembeschwerden bekommen, es kann sich sogar eine Lungenentzündung entwickeln, eine so genannte virale Bronchopneumonie...

„Zu den häufigeren Erregern, die Ursache für schwerer verlaufende Infektionen der unteren Atemwege sind, gehören RS-Viren (Respiratory Syncytial Virus, RSV). Vor allem Säuglinge und Kleinkinder können dann ernstere, so genannte obstruktive (asthmaähnliche) Bronchitiden und Lungenentzündungen entwickeln“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Atmen fällt besonders schwer und erfordert viel Kraftaufwand. Häufig können derart erkrankte Kinder nur in der Klinik behandelt werden. Aber auch weniger schwer erkrankte Kinder bedürfen oft schon einer Inhalationstherapie mit atemwegserweiternden und -abschwellenden Medikamenten. Babys erschöpft das Atmen teilweise so sehr, dass sie nicht mehr gestillt werden können Zudem verliert der Körper durch das Fieber viel Flüssigkeit, so dass Eltern auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr der Kinder achten müssen. Bei einfacheren Verlaufsformen helfen meist abschwellende Nasentropfen und das Hochlagern des Oberkörpers, um die Atemwege frei zu halten und die Atemarbeit zu erleichtern. Wichtig: das Zimmer sollte nicht zu warm und gut gelüftet sein.

Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion, über mit Viren verunreinigte Gegenstände oder auch über Hände. Das RSV kann beispielsweise 20 Minuten auf nicht desinfizierten oder ungewaschenen Händen überleben und bis zu sieben Stunden auf Kunststoffoberflächen. Nur sorgfältige Hygiene und das Meiden von erkälteten Menschen kann eine Infektion verhindern helfen. „Eltern sollten insbesondere länger anhaltenden Husten vom Kinder- und Jugendarzt abklären lassen. Ohne ärztliche Verordnung sollten kleine Kindern keine schleimlösenden Medikamente oder Nasentropfen erhalten. Werden die von Eltern beliebten, von Kinder- und Jugendärzten aber eher mit Skepsis betrachteten Hustenlöser gemeinsam mit Hustenstillern eingenommen, könnte dies sogar zu einem gefährlichen Sekretstau führen! Und manche Nasentropfen können das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen oder bei zu langer Anwendung die Nasenschleimhaut schädigen“, warnt Dr. Fegeler.