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Kinder sollten Eichen mit Raupenbefall längerfristig meiden!

Alleinstehende Eichen oder auch Eichenwälder werden vermehrt im Sommer von so genannten Eichenprozessionsspinnern befallen, einer Raupenart, die ihre giftigen Haare – abhängig vom Wind – bis zu 100 Meter im Umkreis verbreitet. Das Nesselgift der Raupenhaare, Thaumetoporin, ist jahrelang wirksam und kann zu schweren Hautausschlägen, Augenentzündungen und Asthmaanfällen führen oder sogar in seltenen Fällen einen allergischen Schock auslösen. Deshalb sollten Kinder befallene Geibiete längerfristig großräumig meiden...

Alleinstehende Eichen oder auch Eichenwälder werden vermehrt im Sommer von so genannten Eichenprozessionsspinnern befallen, einer Raupenart, die ihre giftigen Haare – abhängig vom Wind – bis zu 100 Meter im Umkreis verbreitet. Das Nesselgift der Raupenhaare, Thaumetoporin, ist jahrelang wirksam und kann zu schweren Hautausschlägen, Augenentzündungen und Asthmaanfällen führen oder sogar in seltenen Fällen einen allergischen Schock auslösen. Deshalb ist es wichtig, die Schädlinge möglichst frühzeitig zu bekämpfen. „Eltern sollten ihre Kinder auffordern, befallene Gebiete nicht nur im Sommer zu meiden und auf keinen Fall die Spinnennetz-ähnlichen Gebilde an den Bäumen zu berühren“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Sind die Raupen dieser Schmetterlingsart längst wieder verschwunden, können deren feine Haare bis zu 12 Jahren zurückbleiben.

Die von Eichenprozessionsspinnern befallenen nördlichen Regionen haben sich laut neueren Untersuchungen von 1970 bis 2009 um etwa 7,5 km pro Jahr ausgedehnt. Im Norden verläuft die Grenze des Eichenbefalls durch die Niederlande und Deutschland und den südlichen Teil Polens und der Ukraine. „Kommt ein Kind mit den Raupenhaaren in Berührung, sollte es sich möglichst bald duschen und die Haare waschen. Die Kleidung reinigen Eltern am besten in der Waschmaschine bei 60°C. Entwickeln sich nach etwa sechs bis acht Stunden feste, kräftig rote Papeln, die einer Nesselsucht ähneln, dann sollten Eltern ihr Kind ermahnen, nicht zu kratzen. Denn dadurch können die Brennhaare noch tiefer in die Haut gelangen“, rät Dr. Fegeler. Zur Abklärung von allergischen Reaktionen ist es immer ratsam, den Kinder- und Jugendarzt aufzusuchen. Sind die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners verantwortlich, können Antihistaminika und Kortison helfen.

Wer Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt, sollte das regionale Forst- bzw. Gesundheitsamt umgehend informieren. Entfernt werden sollten Eichenprozessionsspinner und deren Gespinste nur von Fachkräften.

Quellen: Julius Kühn-Institut, Agricultural and Forest Entomology