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Kinder brauchen mehr /Jugend braucht mehr: Breites Bündnis fordert politisches Maßnahmenpaket

Breites Bündnis der Fach- und Berufsverbände forderte am 24. März 2021 auf einer Online-Diskussionsveranstaltung politisches Maßnahmenpaket für Kinder und Jugendliche. Ein vom Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) initiiertes breites Bündnis von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen, -psychiater*innen und Kinderärzt*innen forderte ein entschlossenes Handeln der Politik, um dem massiven Leiden der Kinder und Jugendlichen in der Corona-Krise mit einem Maßnahmenpaket entgegenzuwirken.

In einer öffentlichen Online-Diskussionsveranstaltung stellten der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e.V. (bkjpp), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj), der Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp), die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), die Vereinigung analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP) mit Unterstützung von weiteren 23 psychotherapeutischen Berufs- und Fachverbänden ihre Forderungen vor. Im Zentrum stehen 5 Kernforderungen für Kinder und Jugendliche, die die Verbände am 24. März erläuterten:

  1. Gründung eines Jugend-/Kinderrats analog dem Ethikrat
  2. Einrichtung einer zentralen, deutschlandweit beworbenen Hilfsnummer für Kinder und Jugendliche in Not
  3. Umsonst, für alle und draußen: tägliche Sport-, Bewegungs- und kulturelle Aktivitäten an öffentlich zugänglichen Orten
  4. Niederschwellige und längerfristig angelegte Kurs- und Projektangebote für Kinder und Jugendliche außerhalb des Schulunterrichts
  5. Initiative zur Anwerbung von Honorarkräften unter soloselbstständigen Kunstschaffenden und beschäftigungslos gewordenen Personen aus dem Kultur- und Sportbereich zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen.


Zum Hintergrund: Eine bvvp-Online-Umfrage zum Thema „Psychische Belastungen und Lebensumstände bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise“ mit Laufzeit bis Mitte Januar 2021 zeichnet ein düsteres Bild, was die seelische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen angeht – ein Befund, der durch die COPSY-Studie bestätigt wird. In einer DPtV-Blitzumfrage gaben die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen an, dass im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Patientenanfragen in den Praxen um durchschnittlich 60 Prozent angestiegen sind.

Die mehr als 10.000 Antworten von fast 400 Teilnehmenden der bvvp-Befragung - darunter auch psychiatrisch und pädiatrisch Tätige - zeigen auf, dass viele der behandelten Kinder und Jugendlichen vermehrt unter Ängsten leiden, sich mit dem Thema Tod befassen, im häuslichen Umfeld häufiger Spannungen und auch Gewalt ausgesetzt sind. Zu beobachten sind Leistungsabfälle und Versagensängste wie verstärkte Gewichtszunahmen. Pandemiebedingt fehlen stärkende Ressourcen wie Sozialkontakte zu Gleichaltrigen, Musik oder Sport im Verein, aber auch Angebote der Jugendhilfe. Das alles macht die massiven Auswirkungen der Einschränkungen sichtbar, die neue Konzepte des Umgangs mit diesen Belastungen erfordern. Die Ergebnisse adressiert das Verbändebündnis an Verantwortliche in der Politik, um politische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorzuschlagen und anzumahnen – so auch im Rahmen der Online Diskussionsveranstaltung am 24. März 2021.
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Dies ist eine <link https: bvvp.de wp-content uploads _blank external-link-new-window external link in new>Pressemeldung des Verbändebündnisses von bvvp, DPtV, VAKJP, BVKJ, BVKJPP - unterstützt von 23 psychotherapeutischen Fach- und Berufsverbänden.
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