Kariesvorsorge mit Milch und Käse

Laut einer schwedischen Forschergruppe sollen künftig gentechnisch veränderte Lactobacillus-Keime aus Milch und Milchprodukten schädliche Bakterien im Mundraum bekämpfen und damit Karies eindämmen helfen. Erste Tierversuche verliefen erfolgreich...

Schwedische Biotechnologen möchten Bakterien aus Milch, Joghurt und Käse gentechnisch verändern und zur Zahnpflege verwenden. Im Tierversuch wirkte das Verfahren. Der vor Karies und Zahnverfall schützende Effekt hielt über drei Wochen an, berichten die Forscher in der New Yorker Fachzeitschrift "Nature Biotechnology".

Lennart Hammarström vom Zentrum für Zahnbiologie des Karolinska Institutes in Stockholm nahm den gentechnischen Eingriff an einem unschädlichen Bakterium vor, das in vielen Milchprodukten vorkommt. Es ist als Lactobacillus zeae bekannt. Hammarström brachte das "gute" Bakterium durch eine genetische Veränderung dazu, Antikörper gegen schädliche Zahnbakterien zu produzieren. Diese Antikörper beeinträchtigten das Karies verursachende Bakterium Streptococcus mutans. Tatsächlich wiesen Ratten, die mit den Streptokokken-Bakterien infiziert worden waren, nach Aufnahme der gentechnisch veränderten Milch weit weniger von den schädlichen Erregern im Mundraum auf - und auch entsprechend weniger Karies.

Doch auch wenn künftig ein Glas Milch vor Karies schützt, darf die tägliche Zahnpflege natürlich nicht vernachlässigt werden.

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 18.12.2025