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Junge Asthmatiker überqueren die Alpen

Dass Asthmatiker mit einem guten Training sowie einer individuell abgestimmten Medikation unter fachärztlicher Überwachung auch sportliche Höchstleistungen vollbringen können, bewiesen 15 asthmakranke Jugendliche, die die Alpen von Berchtesgaden nach Venedig per Rad überquerten. Sie legten insgesamt 400 km und 2.000 Höhenmeter in einer Woche zurück...

15 asthmakranke Mädchen und Jungen starteten am 29.8. in Berchtesgaden zur Transalpin-Asthma-Tour nach Venedig. Sie legten per Rad insgesamt 400 km und 2.000 Höhenmeter in einer Woche zurück und erreichten inzwischen Venedig. „Die jungen Asthmatiker konnten dank einer guten Vorbereitung sowie einer individuell abgestimmten Medikation diese Strapazen ohne Probleme überwinden“, berichtet Dr. Joseph Lecheler, ärztlicher Direktor des CJD Asthmazentrums Berchtesgaden, einer Spezialklinik für Asthma, von der die Kinder betreut wurden und wo auch die Idee zu dem außergewöhnlichen Projekt entstand.
Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Etwa 10 bis 15% der Kinder und Jugendlichen erkranken in Deutschland an Asthma. Ohne Fachbehandlung kann Asthma die Leistung der Kinder stark einschränken und zu schweren Folgeschäden führen.

Sportliche Höchstleistung trotz Asthma möglich
Wenn Asthmatiker gut eingestellt sind, können sie unter fachärztlicher Überwachung auch sportliche Höchstleistungen vollbringen. Dies bewiesen die 15 Jugendlichen mit Asthma bei der Transalpin-Asthma-Tour. Sie bewältigten mehrere Pässe und viele Höhenmeter ohne Probleme – sogar die größte Herausforderung auf der Strecke, den Plöckenpass für den 600 Höhenmeter auf etwa 14 Streckenkilometern zurückgelegt werden mussten.

Hauptziele einer modernen Asthma-Therapie sind die Wiederherstellung und der Erhalt einer möglichst normalen Lungenfunktion bei einer gleichzeitigen Eindämmung der Entzündungsreaktionen. Ein weiteres Ziel ist das Erreichen einer Asthmakontrolle und folglich das Vermeiden von Asthmaanfällen sowie die aus der Krankheit resultierenden Dauer- und Folgeschäden. Je nach Schweregrad der Erkrankung gibt es verschiedene Stufen der Therapie. Kurzwirksame Bronchien-erweiternde Medikamente, entzündungshemmende Asthmasprays (mit Kortikoiden) und lang wirkende Bronchien-erweiternde Medikamente werden entsprechend dem individuellen Krankheitsprofil miteinander kombiniert und dosiert. Dies geschah auch bei den Teilnehmern der Tour. Viele inhalierten regelmäßig morgens und abends ein Kombinationspräparat.

Spätfolgen verhindern
„Die Behandlungsmöglichkeiten sind heutzutage sehr gut - vorausgesetzt die Kinder kommen rechtzeitig in eine Fachbehandlung, die individuell auf sie abgestimmt ist und auch konsequent verfolgt wird“, erklärt Dr. Lecheler. Ohne Therapie hinterlässt die Krankheit mit der Zeit in den Atemwegen bleibende Schäden und führt zu dauerhaften Beschwerden. Durch eine konsequente Dauertherapie lassen sich Verschlechterungsschübe und Asthma-Anfälle weitestgehend verhindern. Darüber hinaus können Asthmatiker durch gezieltes und ärztlich überwachtes Training ihre Atemtiefe erhöhen und ihre Atemfrequenz erniedrigen. Belastungen werden dadurch weniger anstrengend, so dass die Schwelle für ein Belastungsasthma heraufgesetzt wird.

Weitere Informationen zur Tour und zu Asthma finden Sie unter: www.luft-zum-leben.de