Teenager tyrannisieren andere und machen sich über sie durch SMS, Facebook Einträge, Tweets und YouTube-Videos lustig, weil sie die unmittelbaren Folgen nicht sehen, erklärt Professor Brandie Oliver von der Butler Universität in Amerika. "Wenn ein Mädchen eine böse Bemerkung ins Netz stellt, muss es nicht die verletzte Reaktion des Opfers mit ansehen", so Oliver. "Viele Teenager geben im Internet Kommentare ab, die sie von Angesicht zu Angesicht nie sagen würden“.
Viele Jugendlichen sind der Meinung, dass ihre „Verunglimpfungen“ im Netz sofort wieder verschwinden und auch nicht zu ihnen zurückverfolgt werden können. Sie reagieren dann häufig fassungslos, wenn sie realisieren, dass sie als Urheber dieser Texte identifiziert werden können und dafür mit schulischen Disziplinarmaßnahmen rechnen müssen.
Heranwachsende können diese unangenehmen Erfahrungen meiden, wenn sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:
Für Teenager
- Online sollten Jugendliche nur mit Gleichaltrigen kommunizieren, die sie wirklich kennen und denen sie vertrauen.
- Niemand sollte andere online in den Schmutz ziehen oder sich an der Verbreitung von Gerüchten, Bildern oder Videos, die jemanden unangenehm sein könnten, beteiligen.
- Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass alles, was man ins Internet stellt (eine Nachricht, ein Bild, ein Video), wieder von anderen kommentiert werden kann. Teenager sollten sich deshalb vorher immer fragen: Bin ich bereit, dass andere mich bzw. mein Bild, meine Geschichte usw. kommentieren – und das u.U. negativ?
Für Eltern
- Eltern sollten sich mit der digitalen Welt ihres Teenagers auseinandersetzen.
- Sie sollten sich selbst informieren und zum Thema „Neue Medien“ weiterbilden.
- Eltern sollten sich nicht überreden lassen, wenn ihr Kind einen Online-Zugang möchte, aber dem „Cybermobbing“ noch nicht gewachsen ist.
Laut Prof. Oliver behaupten Teenager z.B. oft, dass alle anderen der Klasse einen Facebook-Zugang haben, doch meist ist das nicht unbedingt wahr. Jugendliche sollten vorbereitet sein und auch fähig sein, Grenzen zu setzen – für sich und andere, bevor sie sich in soziale Netzwerke eintragen. Sie sollten auch lernen, für andere einzutreten und ihnen zu helfen, wenn diese gemobbt werden. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist dafür u.a. auch Voraussetzung.
Quelle: Butler University