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Jugendliche mit Essstörungen werden immer jünger

Laut einer Studie der Universität Halle ist das „Einstiegsalter“ für Essstörungen um drei Jahre auf 15 bis 16 Jahre gesunken. Etwa 10% der Mädchen und 2% der Jungen haben demnach bulimische Verhaltens- und Denkweisen...

Essstörungen bei Jugendlichen treten nach einer Studie schon im jüngeren Alter auf als bislang bekannt. Vor allem bei der Bulimie (Ess-Brechsucht) sei das Alter der Ersterkrankten um etwa drei Jahre auf 15- bis 16-Jährige gesunken, berichtete die Christoph-Dornier-Klinik in Münster mit Bezug auf eine Studie der Universität Halle. Laut Untersuchung seien bei 10% der Mädchen und 2% der Jungen bulimische Verhaltens- und Denkweisen festzustellen.

„Die Studienergebnisse sind erschreckend“, auch bezüglich der Magersucht. Bisher sei man davon ausgegangen, dass rund 1% der heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen davon betroffenen seien. Je nach Studie liege die Häufigkeit derzeit bei 2 bis 3%, erklärt die leitende Psychologin der Klinik, Dipl.-Psych. Birgit Mauler. Jeder siebte Jugendliche trage mittlerweile ein Magersuchtrisiko, auch Jungen seien zunehmend betroffen.

Risikofaktoren für Essstörungen seien unter anderem ein instabiles Selbstwertgefühl sowie ein ausgeprägtes Schlankheitsideal: Die eigene Figur sei den Jugendlichen heilig. Und dafür sei vielen Betroffenen jedes Mittel recht, ob ein Abführmittel oder das Erbrechen der Nahrung, so die Psychologin.