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Jedes zehnte magersüchtige Mädchen stirbt

25% der zwölfjährigen Mädchen zeigen erste Anzeichen von essgestörtem Verhalten. Eine Magersucht ist inzwischen die häufigste Todesursache unter Mädchen und jungen Frauen, denn jede zehnte Erkrankte verstirbt an den Folgen dieses Leidens. Kinder und Jugendliche sollten deshalb – bereits im Rahmen des Schulunterrichts – besser über die Gefahren dieser Krankheit aufgeklärt werden, so eine Expertenforderung…

Essstörungen treten häufig schon im Kindesalter auf. Bereits jedes vierte zwölfjährige Mädchen weist erste Symptome auf, woraus allerdings nicht zwangsläufig die Entwicklung einer ernsthaften Erkrankung folgt. Einen frühen Höhepunkt von Essstörungen ermittelten Mediziner bei Mädchen zwischen 14 und 15 Jahren. Präventionsprogramme bieten hier die Möglichkeit der Aufklärung und der wissenschaftlichen Begleitung von psychosozialen Projekten, meint Dr. Uwe Berger von der Universität Jena.

Frühzeitige Aufklärung über die Gefahren gefordert
Bei über 10% der betroffenen Mädchen und jungen Frauen führt die Anorexia nervosa - wie Magersucht in der Fachsprache heißt - zum Tod. "Damit ist diese Erkrankung in dem Alter die Todesursache Nummer eins in Deutschland", erklärt Dr. Berger. Die Kinder sollten seiner Meinung nach deshalb bereits in der Schule über solche Krankheiten und ihre Folgen aufgeklärt werden.

Zur Vorbeugung von Magersucht und Bulimie hat Dr. Berger gemeinsam mit dem Thüringer Kultusministerium die Präventionsprojekte "Prima" und "Torera" initiiert. Die Aktionen finden an mehr als 30 Thüringer Schulen statt. Ziel dieses integrierten Projektunterrichts ist eine Normalisierung des Essverhaltens bei den Betroffenen und eine Minimierung der Risikofaktoren für eine künftige ernsthafte Essstörung.