In einer neuen, in „Scientific Reports“ veröffentlichten Studie stellte ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Keita Kanamori, Doktorand, und Professor Chiharu Ota vom Institut für Entwicklungs- und Umweltmedizin fest, dass Kinder, die mit sechs Monaten in eine Kindertagesstätte kamen, im Alter von drei Jahren in bestimmten Bereichen eine bessere Entwicklung zeigten als Kinder, die zu Hause aufwuchsen. DIes betraf fünf Bereiche: Kommunikation, Grobmotorik, Feinmotorik, Problemlösung und soziale Kompetenz.
Die Forschenden analysierten Daten von rund 40.000 Teilnehmer*innen der staatlich geförderten Japan Environment and Children's Study (JECS). Die JECS (zwischen 2011 und 2014) begleitete 100.000 Mutter-Kind-Paare in ganz Japan, um den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Gesundheit und Entwicklung der Kinder zu ermitteln.
Die größten Entwicklungsunterschiede zwischen diesen Kleinkindern und den zu Hause aufwachsenden Kleinkindern bestanden in den Bereichen Kommunikation und soziale Kompetenz.
Die Kleinkinder in der Frühbetreuung zeigten zudem bessere motorische Fähigkeiten – die Fähigkeit, ihre Bewegungen zu kontrollieren und zu koordinieren. Die Autor*innen vermuten, dass dies durch die viele Zeit, die diese Kinder mit Gleichaltrigen spielen, begründet sein könnte.
Obwohl diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass Frühbetreuung zu einer verbesserten Entwicklung führen könnte, wiesen die Forscher*innen darauf hin, dass nur ein kleiner Prozentsatz der zu Hause aufwachsenden Kinder unter den Standardentwicklungsgrenzwerten lag. Beide Erziehungsformen haben laut den Forschern zahlreiche Vorteile.
„Unsere Kernaussage ist, dass sowohl Kinderbetreuungseinrichtungen als auch die häusliche Kindererziehung praktikable Optionen sind und Familien ohne Schuldgefühle oder Angst die für sie beste Option wählen können“, verdeutlichte Ota.
Quellen: EurekAlert! Universität Tohoku, Scientific Reports