Immer mehr Jugendliche vertrauen sich mit ihren Sorgen Online-Beratungsstellen an. Die Nutzung ihres virtuellen Betreuungsangebots sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2005 um insgesamt 60% gestiegen, teilte die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in München mit. In Kooperation mit dem Evangelischen Beratungszentrum München (ebz) bietet die in Fürth ansässige Organisation eines der bundesweit aktivsten Netzwerke an, in denen Jugendlichen von rund 80 psychologisch geschulten Fachkräften in Foren, Chats oder per E-Mail geholfen wird. Rund 20.000 registrierte Nutzer suchen regelmäßig in Einzelchats oder per E-Mail Hilfe.
Die Online-Beratung wendet sich an Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren, aber auch an Eltern. „Das Online-Angebot ergänzt die klassische Erziehungsberatung wie Telefonsorge und persönliche Gespräche sehr sinnvoll. Wir wollen bei schambesetzten Themen wie Selbstverletzung, sexuellen Problemen und Drogenmissbrauch helfen“, sagte Jürgen Wolf, Psychologe und Online-Berater des ebz. Das virtuelle Angebot habe auf Grund seiner Anonymität eine besonders niedrige Hemmschwelle für Jugendliche.