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Hepatitis-A-Impfstoffe Vaqta & Vaqta K pro infantibus zurückgerufen - Nachuntersuchung wichtig

Nach dem Rückruf der Hepatitis A-Impfstoffe Vaqta und Vaqta K pro infantibus (für Kinder) sollen Ärzte damit geimpfte Menschen rückwirkend nachuntersuchen. Das betreffe alle Menschen, die seit 1996 eine Spritze mit diesen Stoffen bekamen, sagte die medizinische Direktorin des Pharmaunternehmens Aventis Pasteur MSD (Leimen), Erika Harzer, am Donnerstag. Das Pharma-unternehmen hatte den Hepatitis A Impfstoff Anfang Dezember wegen möglicherweise mangelnder Wirksamkeit zurückgerufen.

Nach dem Rückruf der Hepatitis A-Impfstoffe Vaqta und Vaqta K pro infantibus (für Kinder) sollen Ärzte damit geimpfte Menschen rückwirkend nachuntersuchen. Das betreffe alle Menschen, die seit 1996 eine Spritze mit diesen Stoffen bekamen, sagte die medizinische Direktorin des Pharmaunternehmens Aventis Pasteur MSD (Leimen), Erika Harzer, am Donnerstag. Das Pharmaunternehmen hatte den Hepatitis A Impfstoff Anfang Dezember wegen möglicherweise mangelnder Wirksamkeit zurückgerufen.

Seit 1996 seien in Deutschland zwischen 500 000 und einer Million Menschen mit Vaqta gegen Hepatitis A geimpft worden, berichtete Harzer und bestätigte damit Angaben der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagsausgabe). Sie seien unter Umständen nur unvollständig immunisiert. Nach Angaben von Aventis Pasteur MSD sind derzeit noch zwischen 30 000 und 100 000 Impfdosen des drei Jahre haltbaren Stoffes auf dem Markt.

Der Impfstoff sei in einer Abfüllanlage der Herstellerfirma Merck in Fertigspritzen gefüllt worden. Es bestehe der Verdacht, dass dabei geringe Mengen des Desinfektionsmittels Wasserstoffperoxid in einzelne Fertigspritzen geraten seien, sagte Harzer. Für den Menschen
sei das gesundheitlich unbedenklich. Die Antigene seien aber dadurch möglicherweise abgeschwächt worden.

"Alle Vaqta Chargen sind von uns untersucht worden, bevor sie auf den Markt kamen", bestätigte die Sprecherin des Bundesamtes für Sera und Impfstoffe, Susanne Stöcker. Beanstandungen habe es dabei nicht gegeben. Der Impfstoff müsse sich also danach verändert haben.

Laut Harzer lässt sich eine Wirkung jedoch auch durch eine geringere Dosis erzielen. Der finanzielle Schaden sei noch nicht einzuschätzen, gehe aber sicherlich in den mehrfachen Millionenbereich. Stöcker betonte, es handele sich bei den Menschen, die eine zu geringe Dosis des Impf-Antigens erhalten haben, vermutlich um eine kleine Gruppe.

Gegen Hepatitis A wird gewöhnlich bei Reisen in Gebiete geimpft, in denen diese Leberentzündung vorkommt. Sie wird vor allem durch verseuchte Nahrung übertragen.

Um zu überprüfen, mit welchem Impfstoff Sie möglicherweise gegen Hepatitis A geimpft worden sind, können Sie die Eintragung im Impfausweis mit der nachfolgenden Liste vergleichen. In jedem Fall ist es ratsam, mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt Kontakt aufzunehmen.

Liste der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen Hepatitis A:

- Havrix 1440
- Havrix 720 Kinder
- Twinrix Erwachsene
- Twinrix Kinder
- Epaxal (EPAXAL)
- Havpur (HAVpur)

Sollte in ihrem Impfpass eine der oben genannten Impfstoffe aufgelistet sein, ist der Impfschutz nicht in Frage gestellt.

Für den Fall, dass Vaqta (VAQTA) oder Vaqta K pro infantibus (VAQTA K pro infantibus) im Impfausweis vermerkt sind, nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt auf.