Häufiger Gebrauch des Smartphones kann Handfunktion beeinträchtigen

Eine aktuelle türkische Forschungsarbeit zeigt, dass Schüler und Studenten, die ihr Smartphone besonders häufig nutzen, i.d.R. einen vergrößerten „Mittelarmnerv“ (Nervus medianus) aufweisen, häufig unter Schmerzen am Daumen leiden und zu einer beeinträchtigten Handfunktion neigen. Zudem scheint die Kraft der Finger beim Zusammendrücken verringert zu sein.

Der Mittelarmnerv zieht durch den Karpaltunnel und ist für die sensible Innervation der Handfläche vom Daumen bis zur Innenseite des Ringfingers zuständig. Die starke Handynutzung konnte allerdings nicht in Zusammenhang mit der Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms gebracht werden.

Welche Bedeutung dies längerfristig für die Anwender hat, konnte Autorin Dr. Esra Erkol Inal, von der Süleyman Demirel Universität in Isparta, Türkei, noch nicht ermitteln. "Zukünftige Studien sind notwendig, um die klinische Relevanz des vergrößerten „Mittelamrnervs“ bei Menschen, die das Smartphone häufig nutzen, zu ermitteln“, so Dr. Inal.

Einige Bewegungen müssen beim Handygebrauch ständig wiederholt werden
Smartphones zwingen den Nutzer das Handgelenk wiederholt abzubiegen und zu strecken sowie den Daumen und andere Finger einzusetzen, um „Wischbewegungen“ für die Menüführung auszuführen und um Texte zu schreiben.

Da immer mehr junge Menschen Smartphones und andere „Handhelds“ wie Tablets nutzen, werden die Auswirkungen auf die Hand- und Fingerfunktionen an Bedeutung gewinnen. Untersuchungen zeigen, dass Schüler in der Regel mehr als 3 Stunden pro Tag mit ihrem Handy beschäftigt sind: Sie schreiben und lesen SMS und E-Mails, planen Termine und surfen im Internet.
Die aktuelle Studie beobachtete 102 Schüler, 66 von ihnen besaßen ein Smartphone und 36 keines. Forscher teilten die Teilnehmer in drei Gruppen nach ihrem Grad der Smartphone-Nutzung ein: Nichtnutzer, Wenig-Benutzer und häufige Benutzer.

Sie stützten diese Einteilung auf die Smartphone-Sucht-Skala (SAS). Die türkische Version dieser Skala besteht aus 33 Fragen und bewertet die Suchtgefahr auf einer 6-Punkte-Skala, wobei höhere Werte eine höhere Gefahr für Smartphone-Sucht bedeuten.

Zwar gibt es keine offiziellen Diagnosekriterien für Smartphone-Sucht. Doch zeigen „Smartphone-Süchtige“ ähnliche Symptome wie andere „Suchtkranke“ wie Toleranz, Entzugserscheinungen, übermäßige Beschäftigung mit diesem Thema, Stimmungsschwankungen, Verlangen und Kontrollverlust.

Quellen: <link http: onlinelibrary.wiley.com doi mus.24695 abstract _blank external-link-new-window external link in new>Muscle Nerve, <link http: www.medscape.com viewarticle _blank external-link-new-window external link in new>MedScape



Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 15.12.2025