Haben magersüchtige Mädchen auch autistische Züge?

Forscher um den britischen Autismusexperten Professor Simon Baron-Cohen von der Universität in Cambridge kommen zu dem Ergebnis, dass magersüchtige Mädchen überdurchschnittlich oft autistische Persönlichkeitseigenschaften aufweisen. So zeigen junge Frauen mit Magersucht häufig ein großes Interesse an Systematik und Ordnung. Diese Vorliebe äußert sich in einer Konzentration auf Körpergewicht, Figur und Nahrungs- bzw. Kalorienaufnahme. Ähnliche wie Autisten neigen die Mädchen zu starren Haltungen, rigiden Handlungsabläufen, engen Blickwinkeln, starker Ichbezogenheit und Freude am Detail.

Forscher um den britischen Autismusexperten Professor Simon Baron-Cohen von der Universität in Cambridge kommen zu dem Ergebnis, dass magersüchtige Mädchen überdurchschnittlich oft autistische Persönlichkeitseigenschaften aufweisen. So zeigen junge Frauen mit Magersucht häufig ein großes Interesse an Systematik und Ordnung. Diese Vorliebe äußert sich in einer Konzentration auf Körpergewicht, Figur und Nahrungs- bzw. Kalorienaufnahme. Ähnliche wie Autisten neigen die Mädchen zu starren Haltungen, rigiden Handlungsabläufen, engen Blickwinkeln, starker Ichbezogenheit und Freude am Detail. Auf der anderen Seite können sie wenig Mitgefühl für andere aufbringen, mangelt es ihnen an sozialer und kommunikativer Kompetenz. Ebenso fehlt ihnen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Bisher konzentrierten sich Ärzte vornehmlich auf die Behandlung der Essstörung bzw. deren Folgen, da die Patientinnen ein starkes Untergewicht mit Mangelerscheinungen entwickeln können, was auch lebensgefährlich werden kann.

Etwa ein Kind unter 100 weist autistische Züge auf. Die meisten Fälle wurden bisher unter männlichen Patienten diagnostiziert. Baron-Cohen und seine Kollegen verglichen 66 magersüchtige Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren mit 1.600 „normalen“ Teenagern mithilfe von psychologischen Tests.

Das Ergebnis: Im Vergleich zu „normalen“ Mädchen im Teenageralter wiesen magersüchtige Mädchen fünfmal mehr autistische Züge auf. Laut den Wissenschaftlern könnte der Hang zu Systemen auch für neue Therapiewege bei der Behandlung von Magersüchtigen genutzt werden. Darüber hinaus sollten Betroffene bei Bedarf auch in sozialen und kommunikativen Fähigkeiten geschult werden.

Quelle: reuters, Molecular Autism

(KIN-red)

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 17.12.2025