Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Grippeschutz bei Kindern besonders wichtig

Neben älteren Menschen leiden bei einer Grippewelle vor allem Kinder unter der Influenza. Ein Grippeschutz ist für sie deshalb sinnvoll. Sie müssen laut der Arbeitsgemeinschaft Influenza von allen Altergruppen am häufigsten mit einer Influenza zum Arzt und die ganz Kleinen bis zu vier Jahren benötigen nach den Senioren am häufigsten wegen einer Grippeerkrankung eine Behandlung in der Klink ...

Kinder sollten durch eine Impfung vor einer saisonalen Virusgrippe geschützt sein, da sie neben älteren Menschen besonders durch eine Grippeerkrankung gefährdet sind. „Durch das noch nicht ausgereifte Immunsystem der Kinder kann eine Influenza-Infektion bei ihnen gefährliche Komplikationen, wie beispielsweise zusätzliche bakterielle Infektionen, verursachen. In den USA gilt deshalb die Empfehlung, dass Kinder ab sechs Monaten bis zu 18 Jahren gegen Grippe geimpft sein sollten“, erklärt Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach, Impfexpertin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte und Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut.

Zudem breiten sich Grippeviren in jedem Winter besonders stark bei den jüngeren Altersgruppen aus. Laut der Arbeitsgemeinschaft Influenza mussten auch in der vergangenen Grippesaison von allen Altersgruppen die Kinder am häufigsten wegen einer Grippe zum Arzt: Davon betroffen waren ein bis zwei von 10 Säuglingen und Kleinkindern und etwa eines von zehn Schulkindern. Dabei kann es immer wieder zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen, der die Behandlung in einer Klinik notwendig macht. In der Grippesaison 2008/09 musste die Altersgruppe der Kleinkinder bis zu vier Jahren – nach den über 60-Jährigen – am zweithäufigsten wegen einer Influenza in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Selbst zu Todesfällen kann es kommen. So verstarben 2007 in Deutschland zwei Kinder unter fünf Jahren an den Folgen einer Influenza. Für die letzte Saison liegen noch keine Daten vor.

„Kindertagesstätten und Schulen sind bedeutende Infektionsherde bei Grippewellen. Ansammlungen von Menschen beschleunigen die Verbreitung von Krankheiten, der enge Körperkontakt unter Kindern verstärkt diesen Effekt“, so Dr. Lindlbauer-Eisenach. Dies bestätigt u.a. auch eine japanische Studie. Demnach ist die Durchimpfung von Kindern gegen Grippe wirksamer als die Schließung von Schulen und die Stilllegung des Verkehrs, um die Verbreitung von Grippeviren einzudämmen. Englische Forscher gehen sogar soweit und behaupten, dass die routinemäßige Grippeimpfung von Kindern ab sechs Monaten bis zum Alter von 16 Jahren längerfristig zu einem Rückgang der Grippefälle um bis zu 96% führen könnte.

Die STIKO rät bislang insbesondere Kindern mit chronischen Krankheiten wie Asthma, Diabetes, Herzleiden, Erkrankungen der Nieren oder einer Abwehrschwäche zu einer jährlichen Grippeimpfung.