Gift in Schulräumen?

Die ZDF-Sendung Frontal berichtete über polychlorierte Biphenyle (PCB) in Klassenzimmern. Diese Stoffgruppe wurde in Gebäuden, die zwischen 1960 und 1980 erstellt wurden, häufig z.B. in Fugendichtmassen, Kondensatoren von Leuchtstoffröhren, als Flammschutzmittel oder in Deckenplatten verwendet. Mittlerweile ist bekannt, dass sich PCB aufgrund ihrer Stabilität und guten Fettlöslichkeit in der Umwelt und der Nahrungsmittelkette anreichern, deshalb sind sie seit 1989 verboten…

Aufgrund erhöhter Messwerte für polychlorierte Biphenyle (PCB) in der Innenraumluft einer Marburger Schule widmete "Frontal" eine Sendung der PCB-Problematik unter dem Titel „Gift im Klassenzimmer“. Die ZDF-Sendung kritisierte erhöhte Messwerte in der Innenraumluft. Allerdings ist bekannt, dass die PCB-Belastung des Menschen hauptsächlich über die Nahrung (etwa 90%) erfolgt. Der Anteil PCB-belasteter Innenraumluft liegt dagegen bei schätzungsweise 3 bis 5%. Eine Raumluftbelastung schlägt sich also meist nicht in erhöhten Biomonitoringwerten nieder.

Die Kinderumwelt (www.allum.de) empfiehlt, bei betroffenen Gebäuden als Sofortmaßnahme regelmäßiges Stoßlüften und feuchtes Wischen des Bodens, bis evtl. dauerhafte Sanierungsmöglichkeiten durchgeführt werden.

PCB, eine Stoffgruppe aus 209 Einzelstoffen wurden aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften in den Sechziger und Siebziger Jahren in der Bau-, Elektro- und der Kunststoffindustrie verwendet. Seit 1978 fand PCB nur noch eingeschränkt Anwendung und 1989 wurde der Gebrauch ganz verboten, u.a. weil sie im Tierversuch Veränderungen des Immunsystems, der Leber und der Schilddrüsenfunktion verursachten und sich aufgrund ihrer Stabilität und guten Fettlöslichkeit in der Umwelt und der Nahrungsmittelkette anreichern. Bestimmte PCB stehen auch im Verdacht, das Tumorwachstum fördern zu können.

Weitere Informationen der Kinderumwelt zu "Polychlorierte Biphenyle in Schulen" finden Sie unter www.allum.de

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 17.12.2025