"Meine Kollegen und ich identifizierten zum ersten Mal in einer Stichprobe von College-Besuchern im Jahr 2012, dass eine schnelle Progression vom ersten alkoholischen Getränk bis zur ersten Rauscherfahrung ein bedeutender Risikofaktor für Alkoholsucht darstellt", erklärte Meghan E. Morean, Professor für Psychologie am Oberlin College, Ohio und an Yale School of Medicine. Diese Ergebnisse könnten sich als wichtig für die Prävention erweisen, so Prof. William R. Corbin von der Arizona State University.
Morean und ihre Kollegen baten im Februar 2010 295 jugendlichen Trinker (163 Frauen, 132 Männer) im Durchschnittsalter von 16 Jahren, an einer anonymen Umfrage zu ihrem Trinkverhalten teilzunehmen. Diese Selbstaussagen gaben Auskunft über das Alter beim ersten alkoholischen Drink und beim ersten Rausch. Darüber hinaus berichteten die Jugendlichen über ihren Alkoholkonsum im Vormonat, einschließlich der Anzahl der Gelegenheiten, bei denen sie Binge-Drinking praktizierten (definiert als mehr als 5 alkoholische Getränke zu einem Anlass).
Die Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche, die ihr erstes alkoholisches Getränk in jungen Jahren zu sich nehmen, durchschnittlich häufiger stark trinken, als diejenigen, die erst spät ihr erstes alkoholisches Getränk konsumierten. Zudem wurde deutlich, dass je weniger Zeit zwischen dem ersten Drink und dem ersten Rausch verstreicht, desto größer das Risiko für Alkoholsucht wird. Die Experten veranschaulichten dies mit einem Beispiel: Ein Teenager, der seinen ersten Drink im Alter von 14 hatte und sich mit 15 Jahren betrank, hat demnach eine höhere Wahrscheinlichkeit, alkoholsüchtig zu werden, als ein Teenager, der seinen ersten Drink im Alter von 14 Jahren hatte und erst mit 18 Jahren seinen ersten Rausch hatte.
Eltern sollten ihren Einfluss nutzen
Sowohl Morean und Corbin empfehlen Eltern, bei ihren Kindern den Kontakt zu Alkohol so lange wie möglich hinauszuzögern. Bei Jugendlichen, die schon mal Alkoholisches getrunken haben, sollten möglichst spät die ersten Rauscherfahrungen folgen, da dies deren langfristiges Risiko für Alkoholismus deutlich reduziert. Die Experten raten Eltern, mit ihren Kindern offen über die Gefahren von starkem Alkoholkonsum zu sprechen. Die Informationen können Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Eigenverantwortung unterstützen und sie u.a. motivieren, die richtigen Entscheidungen in Bezug auf ihren Alkoholkonsum zu treffen.
„Elterliche Kontrolle und Einflussnahme können eine große Rolle spielen, wenn es um den Erstkontakt mit Alkohol und die Entwicklung von Komasaufen geht, lautet die Expertenmeinung. Heranwachsende, deren Eltern wissen, wo sich ihre Teenager aufhalten und mit wem sie unterwegs sind, haben demnach ein wesentlich geringeres Risiko, schwere Trinker zu werden“, ergänzte Corbin.
Quelle: <link http: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window external link in new>ScienceDaily, <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de http onlinelibrary.wiley.com doi acer.12526 pdf _blank external-link-new-window>Alcoholism: Clinical & Experimental Research