Flächendeckende Säuretests sollen Frühgeburtenrate deutlich senken

Jährlich kommen rund 45 000 Babys in Deutschland zu früh zur Welt, davon jedes 4.te vor Ende der 32. Woche. Dies kann Schäden von Sehschwäche über Sprachentwicklungsverzögerung bis hin zu Behinderungen wie Gehörlosigkeit und Blindheit zur Folge haben. Ein Test soll Frühgeburten zukünftig verhindern.....

Der flächendeckende Einsatz von Säuretests (ph- Tests) bei Schwangeren könnte nach Ansicht von Medizinern die Zahl der Frühgeburten in Deutschland deutlich senken. Bei besonders riskanten Geburten von «Frühchen» bis zum Ende der 32. Woche sei Studien zufolge sogar eine Halbierung der Zahlen denkbar, sagte Prof. Udo Hoyme von der Frauenklinik Erfurt. Auffällige Testwerte deuten auf bakterielle Entzündungen in
der Scheide (Vaginosen) hin, die zu den Auslösern von Frühgeburten gehören. Die Entzündungen können meist geheilt werden.

Jährlich kommen rund 45 000 Babys in Deutschland zu früh zur Welt, davon jedes 4.te vor Ende der 32. Woche, sagte Hoyme. Dies kann Schäden von Sehschwäche über Sprachentwicklungsverzögerung bis hin zu Behinderungen wie Gehörlosigkeit und Blindheit zur Folge haben.

Die Schwangeren machten den Test zwei Mal pro Woche mit einem Einweg-Handschuh mit Messstreifen, erläuterte Hoyme. Bei Studien an knapp 400 Schwangeren in Thüringen sei der Anteil von «Frühchen» unter 1000 Gramm binnen eines Halbjahres von 0,61% auf 0,38% gesunken. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) in Hannover will beim zuständigen Bundesausschuss für Ärzte und Krankenkassen bis 2004 erreichen, dass das rund 50 Euro teure Handschuh-Paket eine Regelleistung wird.

Autor/Autoren: äin-red, bvkj Redaktion

Letzte Aktualisierung: 17.12.2025