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Experten raten zur Impfung von Frühgeborenen

Laut einer bundesweiten Untersuchung haben Frühgeborene kein erhöhtes Impfrisiko. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 1996 bei Frühgeborenen eine Impfpraxis, wie sie auch bei allen anderen Kindern üblich ist …

Experten haben dringend zur Impfung frühgeborener Kinder geraten. Diese Babys seien besonders anfällig für schwerwiegende und zum Teil auch gefährliche Erkrankungen wie
Haemophilus- und Keuchhusten-Infektionen. Dabei seien kleine Frühgeborene keineswegs einem erhöhten Impfrisiko ausgesetzt, wie eine bundesweite Erhebung gezeigt hat.

Die Wissenschaftler Birgit Ziegler und Prof. Hans-Michael Straßburg von der Universitätskinderklinik Würzburg hätten dabei festgestellt, dass Frühchen Impfungen in der Regel gut verkrafteten. Dies habe anhand der Daten von 216 Frühgeborenen der Geburtsjahrgänge 2004 bis 2006 nachgewiesen werden können. In allen untersuchten Fällen hätten die Kinder bei der Geburt weniger als 1.500 Gramm gewogen. Schwerere Nebenwirkungen - wie zum Beispiel ein Abfall der Sauerstoffsättigung und eine Verlangsamung der Herzaktion - seien lediglich bei 1,1% aller geimpften Frühgeborenen vorübergehend festgestellt worden.

Vorbehalte gegen Impfungen bei sehr kleinen Frühgeborenen seien daher unbegründet. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nach Straßburgs Angaben bereits seit 1996 bei Frühgeborenen eine Impfpraxis, wie sie auch bei allen anderen Kindern üblich sei. Pro Jahr kommen in Deutschland bis zu 50.000 Kinder vorzeitig auf die Welt. 6.000 davon seien so genannte sehr kleine Frühgeborene, die vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen.