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Diagnose: Kinderarmut

Immer mehr Kinder wachsen in Armut auf. Etwa 2,5, Millionen Kinder leben auf Sozialhilfeniveau. Arme Kinder nehmen im Schnitt seltener an Früherkennungsuntersuchungen teil und werden weniger gegen gefährliche Krankheiten geimpft als ihre Altersgenossen, die in wohlhabenden Familien aufwachsen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte appelliert daher an die Bundesregierung, Kinderarmut zu bekämpfen, und fordert gleiches Recht auf medizinische Versorgung für alle Kinder und Jugendliche...

Kinder- und Jugendärzte fordern gleiches Recht auf medizinische Versorgung für alle Kinder und Jugendliche. „Arme Kinder sind oft kranke Kinder. Die rund 2,5 Millionen Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die auf Sozialhilfeniveau leben müssen, nehmen im Schnitt seltener an Früherkennungsuntersuchungen teil und sie werden weniger gegen gefährliche Krankheiten geimpft als ihre Altersgenossen, die in wohlhabenden Familien aufwachsen.“ Darauf wies heute in Köln der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Wolfram Hartmann hin. „Vor allem Jugendliche mit Allergien und Asthma sind benachteiligt: sobald sie 12 Jahre alt werden, verweigert ihnen der Gesetzgeber die kostenlose Versorgung mit nicht-verschreibungspflichtigen, aber zum Therapiestandard gehörenden Medikamenten. Die Folgen können dramatisch sein, aus behandelbaren Krankheiten können chronische Krankheiten und schwere Dauerschäden werden, die den gesamten Lebens- und Berufsweg beeinträchtigen. Mit der Konsequenz, dass die Armut wiederum an die nächste Generation „vererbt“ wird,“ so Dr. Wolfram Hartmann.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte appelliert daher an die Bundesregierung, energischer als bisher die Kinderarmut zu bekämpfen. Dr. Wolfram Hartmann: „Die Bundeskanzlerin sagte gestern in Berlin, sie wolle die Kinderarmut bekämpfen, in dem sie mehr Eltern aus der Arbeitslosigkeit herausholt. Dies kann jedoch dauern und unsere Kinder warten nicht mit dem Aufwachsen. Wir fordern heute schon gleiches Recht auf Gesundheit für alle Kinder und Jugendliche. Dazu gehört vor allem: Kostenübernahme für alle Impfungen gemäß den STIKO-Empfehlungen und kostenlose Versorgung mit allen nötigen und zum Therapiestandard gehörenden Medikamenten auch nach dem 12. Lebensjahr. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, 2,5 Millionen Kinder und Jugendlichen den gesunden Start ins Leben durch medizinische Unterversorgung vorzuenthalten.