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Auch Kinder können unter Restless-Legs-Syndrom leiden

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) oder das „Syndrom der ruhelosen Beine“ tritt nicht nur bei Erwachsenen auf, sondern auch bei Kindern. Schätzungsweise 2% der Kinder und Jugendlichen leiden darunter, bei Erwachsenen sind etwa 5-10% der Bevölkerung davon betroffen. Das Syndrom ist auch unter dem Namen Willis Ekbom-Krankheit bekannt.

„Kinder entwickeln abends, wenn sie sich ins Bett legen, diffuse unklare Missempfindungen meist tief in den Beinen, die sie u.a. als Brennen, Jucken, Brummen oder ‚Cola in den Beinen‘ beschreiben und die dazu veranlassen, die Beine zu bewegen. Bei aktiver Beinbewegung nehmen sie ab. Manchmal kann dieses unangenehme Empfinden in den Beinen und das Bewegungsbedürfnis ebenso auftreten, wenn Kinder inaktiv sind und z.B. länger sitzen“, erläutert Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Beschwerden.

Die genauen Zusammenhänge, warum Menschen ein Restless-Legs-Syndrom entwickeln, sind nicht vollständig erforscht. In einigen Fällen kann das Restless-Legs-Syndrom mit einem niedrigen Eisenspiegel zusammenhängen. Vitamin D, Folsäure, der Gehirnbotenstoff Dopamin und die damit verbundenen Stoffwechselvorgänge können Untersuchungen zufolge ebenso Einfluss darauf haben. Übergewicht und ADHS begünstigen „unruhigen Beine“. Da das Restless-Legs-Syndrom in bestimmten Familien gehäuft tritt, muss ein genetischer Faktor mit verantwortlich sein. Und viele verschiedene Arten von Medikamenten, einschließlich solcher, die zur Behandlung von Depressionen, Allergien und psychiatrischen Störungen eingesetzt werden, können als Nebenwirkung zu einem Restless-Legs-Syndrom führen. „Das Restless-Legs-Syndrom gilt als Schlafstörung. Wie bei Erwachsenen beeinträchtigen Schlafstörungen, die durch das Restless-Legs-Syndrom hervorgerufen werden, die Stimmung, die geistige und allgemeine Leistungsfähigkeit. Aber bei Kindern sind Verhaltensprobleme sowie Schulprobleme häufig im Vordergrund. Deshalb ist es wichtig, mit dem Kinder- und Jugendarzt Maßnahmen zu ergreifen, die für einen besseren Schlaf sorgen“, so Dr. Fegeler. Die Diagnose beruht vorwiegend auf dem Ausschluss anderer Erkrankungen und der Beschreibung der Symptome. Für Kinder gibt es kaum erprobte Medikamente, aber bestimmte Verhaltensänderungen können bereits helfen.

Regelmäßige Schlafenszeiten, gesunde Essgewohnheiten und leichte Bewegung, Vermeidung von Koffein, Dehnen sowie ein Heizkissen, kalte Kompressen oder eine Massage vor dem Schlafengehen haben sich als lindernd erwiesen. Bei einem Eisenmangel verschreibt der Pädiater entsprechende Substitutionspräparate.

Quellen: <link https: doi.org jcrpe.5165 _blank external-link-new-window external link in new>J Clin Res Pediatr Endocrinol., <link https: doi.org bs.apha.2018.11.001 _blank external-link-new-window external link in new>Adv Pharmacol., <link https: www.aafp.org afp p168.html _blank external-link-new-window external link in new>Am Fam Physician., <link https: doi.org ijerph17103658 external-link-new-window external link in new>International Journal of Environmental Research and Public Health, <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>Mayo Clinic, <link https: doi.org j.sleep.2021.10.004 _blank external-link-new-window external link in new>Sleep Med., <link https: doi.org ijms23031430 _blank external-link-new-window external link in new>Int J Mol Sci.
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