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Atemwegserkrankungen bei ostdeutschen Schulkindern nehmen ab

Eine Langzeit-Studie des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit zeigte, dass Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Bronchitis und Entzündungen der Nasennebenhöhlen bei Schulkindern in den neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung deutlich zurückgegangen sind.

Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Bronchitis und Entzündungen der Nasennebenhöhlen sind bei ostdeutschen Schulkindern seit der Wiedervereinigung deutlich zurückgegangen. Dies ergaben Untersuchungen eines Wissenschaftler-Teams um Joachim Heinrich und Erich Wichmann vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München. Sie fanden in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern Bitterfeld, Hettstedt und Zerbst in Sachsen-Anhalt heraus, dass die ostdeutschen Schulkinder von der verbesserten Umweltsituation in ihren Regionen deutlich profitieren.

Bei drei Untersuchungen in den Jahren 1992/93, 1995/96 und 1998/99 gaben die Eltern von insgesamt über 5000 Schulkindern Auskunft, ob ihr Nachwuchs unter häufigen Erkältungen oder unter Bronchitis litt. Die Auswertung der Fragebögen zeigte für alle drei untersuchten Gebiete einen deutlichen Zusammenhang zwischen häufigen Atemwegserkrankungen und den mittleren Konzentrationen an Schwebstaub und Schwefeldioxid (SO2) in der Luft.

Im Untersuchungszeitraum verringerte sich die Belastung mit Schwebstaub um mehr als die Hälfte, und die SO2-Belastung nahm um etwa 90% ab. Je geringer die Schadstoffkonzentrationen waren, desto seltener wurden nichtallergische Atemwegserkrankungen registriert. Insgesamt sank die Zahl dieser Krankheiten im Lauf der Studien um mehr als ein Drittel und erreichte schließlich das Niveau vergleichbarer westdeutscher Kinder.