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Asthma bei Kindern

Asthma gehört zu den häufigsten chronischen Krankheiten bei Kindern. Etwa jedes vierte Kind entwickelt in seiner Kindheit asthmaähnliche Beschwerden. Um Schädigungen des Atemwegssystems durch die chronische Entzündung beim Asthma zu verhindern und ein weitgehend "normales" Leben zu ermöglichen, ist eine konsequente und frühzeitige Therapie erforderlich...

Asthma entwickelt sich am häufigsten zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr. In Deutschland tritt die Krankheit immer häufiger auf. Etwa jedes vierte Kind bekommt asthmaähnliche Beschwerden, 8% leiden unter chronischem Asthma bronchiale. Die genauen Ursachen dafür sind jedoch noch nicht bekannt. Da Kinder, die in ländlichen Regionen aufwachsen, weniger betroffen sind, hat vermutlich der frühe Kontakt mit anderen Allergenen eine schützende Wirkung.

Einige Faktoren scheinen das Risiko, Asthma zu entwickeln, zu erhöhen:

  • Asthmaerkrankungen kommen bereits in der Familie des Kindes vor.
  • Das Kind leidet bereits an Neurodermitis.
  • Auch allergischer Schnupfen gilt als Risikofaktor für ein späteres Asthma.

Asthma kann durch Allergene (allergisches Asthma) ausgelöst oder im Verlauf von Atemwegsentzündungen erworben werden (nichtallergische Form). Mischformen zwischen beiden Typen treten am häufigsten auf. Auch Inhalationsgase (z.B. Zigarettenrauch, Autoabgase, Farben, Lacke), kalte Luft oder seelische Belastungen können mit Auslöser sein. Insbesondere bei schwacher Ausprägung verschwindet die Krankheit wieder, wenn die Kinder älter werden.

Von der obstruktiven Bronchitis zum Asthma
Durch entzündliche Prozesse kommt es zu Schleimhautschwellungen und Verengungen in den Bronchien. Je nach Enge in den Bronchien entsteht ein Hustenreiz oder/und Luftnot. Gleichzeitig bildet sich zäher Schleim, der oft nicht richtig abgehustet werden kann. Treten die Symptome nur sporadisch auf, handelt es sich um eine obstruktive Bronchitis. Werden die Abstände zwischen den Hustenanfällen mit Atemnot aber immer kürzer und stellt der Kinder- und Jugendarzt bzw. ein Facharzt eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion fest, ist die Diagnose in der Regel "Asthma bronchiale".

Auch Sport kann Asthma verbessern
Ziel einer Behandlung ist es, die Anzahl der Asthmaanfälle zu reduzieren und so weit wie möglich zu verhindern, dass durch die immer wiederkehrenden Entzündungen die Lungenfunktion geschädigt wird. Bestimmte Wirkstoffe helfen, die verkrampfte Muskulatur der Atemwege zu entspannen bzw. die Entzündungen der Bronchialschleimhautzellen zu bekämpfen. Auch Wirkstoffe, die die Überempfindlichkeit gegen die auslösenden Stoffe vermindern sollen, werden eingesetzt. Schließlich können schleimlösende Medikamente das Abhusten verbessern. Auch regelmäßiger Sport ist wichtig für die Asthmatherapie, um die Lungenfunktion zu verbessern und die Belastungsschwelle zu erhöhen. Kinder mit Asthma sollten auch an sportlichen Aktivitäten (in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt) teilnehmen. Zusätzlich sollten Betroffene Reizstoffe für die Lunge vermeiden, wie Zigarettenrauch oder Allergene.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern - Abenteuer Familie" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 21. Januar ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Experte ist Herr Prof. Dr. med. Dietrich Reinhardt, Direktor der Kinder- und Poliklinik im Dr. von Haunersches Kinderspital des Klinikums der Universität München, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.