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Antibakterielle Mittel beim Frühjahrsputz meiden

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor übertriebenen Frühjahrsputz mit so genannten antibakteriellen Mitteln. Sie können Allergien auslösen und bieten keinen umfassenden Schutz gegen Krankheiten...

Kinder- und Jugendärzte warnen vor übertriebenem Frühjahrsputz. Die Desinfektion von Böden und Toiletten sei überflüssig und könne bei Kleinkindern Allergien auslösen, teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Düsseldorf mit. In Kliniken seien ungezielte Desinfektionen inzwischen als schädlich erkannt und abgeschafft worden. Dagegen werde in Privathaushalten zunehmend desinfiziert.

"Viele Eltern glauben irrtümlich, dass sie ihr Kind mit Desinfektionsreinigern, mit antibakteriellen Zahncremes, Toilettenpapier, Geschirrspülmitteln und "intelligenten Textilien" vor Krankheiten schützen", sagte die Kinder- und Jugendärztin Dr. Sylvia Schuster. Die Bezeichnung "antibakteriell" sei jedoch irreführend. Ein umfassender Schutz gegen Krankheiten sei durch solche Produkte nicht möglich.

Die "antibakteriellen" Substanzen könnten sogar Allergien auslösen. Triclosan und quartäre Ammoniumbasen, die am häufigsten in Putzmitteln verwendeten Stoffe, seien allergen und könnten auch zu Resistenzen bei Bakterien führen. Die Kinder- und Jugendärzte rieten daher zu einfachen Reinigungsmitteln.

Eltern sollten ihre Kinder besser ermahnen, nach dem Besuch der Toilette und vor dem Essen die Hände zu waschen. Dies reiche in der Regel, um Kinder vor Krankheiten zu schützen. Die Keime, mit denen sie ansonsten in Wohnräumen in Berührung kommen, müssten nicht vernichtet werden - sie trainierten im Gegenteil das Immunsystem.