1.000. Lebertransplantation bei einem Kleinkind im UKE durchgeführt

Ende März haben Mediziner:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die 1.000. Lebertransplantation bei einem Kind durchgeführt. Sie transplantierten dem eineinhalbjährigen Fabian aus Chemnitz, der an einer angeborenen Gallengangsatresie litt, eine neue Leber. Das Universitäre Transplantations Centrum (UTC) des UKE zählt zu den erfahrensten Einrichtungen Europas und betreibt eines der größten Kindertransplantationsprogramme in Deutschland.

Das hochspezialisierte Team von Prof. Dr. Lutz Fischer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszerale Transplantationschirurgie, führte den siebenstündigen Eingriff erfolgreich durch. „Unser pädiatrisches Transplantationsprogramm ist eines der wenigen in Deutschland, das Kinder und Säuglinge mit einer neuen Leber, einem lebenswichtigen Organ, versorgt. Ich bin ungemein dankbar für das, was wir in den vergangenen drei Jahrzehnten erreichen konnten, um unseren kleinen Patient:innen zu neuer Lebensqualität zu verhelfen“, sagte Prof. Fischer.

Bei Fabian wurden bereits in den ersten Lebenswochen stark veränderte Leberwerte festgestellt, da seine Gallengänge verkümmert angelegt waren und die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit dadurch nicht richtig abfließen konnte – eine lebensbedrohliche, angeborene Erkrankung, die unbehandelt im weiteren Verlauf zu schweren Leberschäden und Tod führen kann. Im Alter von acht Monaten wurde Fabian auf die Warteliste für eine Spenderleber aufgenommen. Schließlich konnte er mithilfe eines sogenannten Splitleberverfahrens versorgt werden. Dabei wird ein Teil einer erwachsenen Leber transplantiert, die im Körper des Kindes innerhalb weniger Wochen auf die notwendige Größe heranwächst.
Lebertransplantationen bei Kindern sind anspruchsvolle Eingriffe, die ein hohes Maß an chirurgischer Präzision und interdisziplinärer Zusammenarbeit erfordern. Die Transplantationsexpert:innen der Klinik und Poliklinik für Viszerale Transplantationschirurgie arbeiten daher eng mit den Spezialist:innen der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Ania C. Muntau, der Pflege und weiteren Fachkräften aus der Anästhesie, Intensivmedizin und Radiologie zusammen. „Fabian hat jetzt gute Chancen ganz normal aufzuwachsen. Für einen solchen Erfolg ist eine Rundumversorgung der kleinen Patient:innen durch ein großes interdisziplinäres Team und eine enge Begleitung bis ins Erwachsenenalter notwendig“, so Prof. Muntau.

Nach der Lebertransplantation wurde Fabian zunächst auf der Intensivstation des Kinder-UKE überwacht. Bereits nach wenigen Tagen konnte Fabian auf die Normalstation verlegt werden und erholt sich seither gut. Zwar muss er Zeit seines Lebens Medikamente zur Kontrolle des Immunsystems nehmen, doch kann er wie andere Kinder auch den Kindergarten und die Schule besuchen und später einen Beruf erlernen.
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Saskia Lemm, Unternehmenskommunikation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
____________ Quellen: idw-online.de, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf