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Warnzeichen vorgewölbte Fontanelle

Bei Babys befinden sich wischen den Schädelknochen sechs Fontanellen. Eine bewegliche, aber robuste Membrane überbrückt die "Lücken". Wenn sich diese Fontanellen vorwölben oder eingesunken sind, sollten Eltern umgehend ihren Kinder- und Jugendarzt oder eine Kinderklinik aufsuchen. Denn dies können Hinweise auf eine Entzündung, einen Bluterguss im Gehirn oder einen gestörten Wasserhaushalt sein...

Bei Babys sind die Schädelknochen noch nicht vollständig geschlossen, so dass der Kopf bei der Geburt und auch in den ersten Jahren des Gehirnwachstums flexibel ist. Zwischen den Knochen befinden sich die sechs Fontanellen, die durch eine bewegliche, aber robuste Membrane verbunden sind. „Dass sich in diesen Zwischenräumen der Puls abzeichnet, ist normal – insbesondere wenn das Baby sich aufregt. Doch wenn sich die Fontanelle vorwölbt oder eingesunken ist, kann dies auf eine Entzündung oder einen gestörten Wasserhaushalt hinweisen. Dann sollten Eltern umgehend ihren Kinder- und Jugendarzt oder eine Kinderklinik aufsuchen“, erklärt Professor Dr. Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Die beiden bekanntesten Fontanellen sind die großen Fontanellen: eine oberhalb der Stirn auf dem Vorderkopf und eine am hinteren Ende des Schädeldachs. Die Fontanelle am Vorderkopf braucht am längsten, bis sie verknöchert ist: durchschnittlich etwa 18 Monate. „Auch wenn die Fontanellen empfindlich aussehen, bieten sie einen relativ guten Schutz. Babys dürfen deshalb auch am Kopf berührt werden. Zu Kopfverletzungen kommt es häufiger, weil das Baby noch keine Abwehrreaktion hat und die Halsmuskulatur den Kopf nicht halten kann, der im Verhältnis zum Körper relativ groß ist. Blutergüsse im Gehirn können dann ebenso zu einer Vorwölbung der Fontanelle führen – oft auch mit einer zeitlichen Verzögerung zum Unfall. Dann sollten Eltern den Notarzt rufen“, warnt Professor Nentwich.