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Zu wenig Kinderhospize: Unzureichende seelische Betreuung todkranker Kinder

Circa 500 Kinder pro Jahr erkranken in Deutschland an unheilbaren Erkrankungen. Die psychische Betreuung der kleinen Patienten ist oft unzureichend. "Es gibt einen Mangel an Kinderhospizen, in denen man sich rund um die Uhr um die kleinen Patienten kümmert." sagt Christof Maaßen, Sprecher des einzigen deutschen Kinderhospizes Balthasar im westfälischen Olpe.

Unheilbar kranke Kinder und ihre Familien werden in Deutschland nach Expertenmeinung unzureichend seelisch betreut. Es gebe einen Mangel an Kinderhospizen, in denen sich rund um die Uhr um die kleinen Patienten gekümmert werde, sagt Christof Maaßen, Sprecher des einzigen deutschen Kinderhospizes Balthasar im westfälischen Olpe. "Wir gehen von 4000-5000 Familien aus, die ihren Kindern ein Sterben in häuslicher Umgebung bieten möchten." Jährlich erkranken bundesweit etwa 500 Kinder an unheilbaren Erkrankungen.

Das größte Hemmnis für den Aufbau von Kinderhospizen seien die finanziellen Risiken. "Wir haben einen Gesamtetat von 1,7 Millionen Mark (870 000 Euro), der nur zu einem Drittel als Kurzzeitpflege von den Kassen getragen wird. Der Rest muss über Spenden finanziert werden", sagte der Jurist. Er bemängelte, dass die Kinderhospize in keiner gesetzlichen Regelung verankert und daher von den Krankenkassen auch nur schlecht einstufbar seien.

Das von der gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe getragene Vollzeit-Hospiz hat seit 1998 mehr als 100 Kinder und ihre Familien kostenlos betreut. "Wir bekommen Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet. Das größte Problem sind die langen
Anfahrtswege", meinte Maaßen. Mittelfristiges Ziel müsse daher der Aufbau von mindestens einem Kinderhospiz in jedem Bundesland sein. Als Vorbild für eine flächendeckende Versorgung nannte der Jurist England als das Mutterland der Hospiz-Bewegung. Dort gebe es rund 20 Kinderhospize.

"Normale Krankenhäuser können die erforderliche emotionale Betreuung der Kinder nicht gewährleisten. Wir wollen ihnen für den letzten Lebensabschnitt ein zweites Zuhause sein." Im Hospiz Balthasar werden acht Kinder bis zu vier Wochen im Jahr von Pädagogen und Pflegekräften versorgt. Ärzte sowie Seelsorger mehrerer Glaubensrichtungen können jederzeit hinzugerufen werden. "Bei uns melden sich auch muslimische Familien, dann passen wir uns ihren kulturellen Besonderheiten an", betonte Maaßen.

Infos im Internet unter: www.gfo-online.de/kinderhospiz