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Wie können Eltern ihren Kindern das Impfen erleichtern?

Die meisten Babys und Kleinkinder bekommen etwa 10 bis 15 Impfungen bis zu ihrem zweiten Geburtstag. Deshalb fürchten viele Kinder Nadeln und Spritzen beim Kinder- und Jugendarzt am meisten. Mit ein paar einfachen Tricks können Eltern jedoch ihrem Kind die Angst vor den Spritzen nehmen oder zumindest lindern…

Schon in den ersten beiden Lebensjahren haben Kinder häufig viele Impf- und Arzttermine - und leiden sie noch unter bestimmten chronischen Krankheiten wie Zucker oder Allergien, häufen sich die Arztbesuche. Eine fremde Umgebung und fremde Menschen, die einem nahe kommen, machen dem Kind häufig Angst. Viele Kinder fangen schon zu schreien an, wenn sie einen Arzt oder/und eine Nadel sehen. Dann ist es schwer, das Kind wieder zu beruhigen.

Im Vorfeld ist es wichtig, dass Eltern selbst gelassen bleiben. Denn Kinder spüren deren Sorge und werden dadurch selbst furchtsam. Deshalb raten Kinder- und Jugendärzte von der amerikanischen Mayo-Klinik Eltern erst einmal tief durchzuatmen und die Muskeln zu entspannen, wenn sie bemerken, dass sie selbst nervös werden.

Als weitere Hilfsmittel, das Kind zu beruhigen, empfehlen sie:

  • einen vertrauten und liebgewonnen Gegenstand des Kindes mitzunehmen, wie einen Teddy oder eine Schmusedecke, um das Kind abzulenken.
  • das Kind während der Impfung festzuhalten und mit ihm zu reden. Um es zu trösten, sollten Eltern es umarmen und streicheln. Da die Stimme der Mutter oder des Vaters dem Baby hilft, sich geborgen zu fühlen, sollten Eltern evtl. ein vertrautes Lied singen oder dem Baby beruhigende Worte ins Ohr flüstern.
  • auch ein Schnuller oder eine Flasche ist zur Beruhigung erlaubt.

Ältere Kindern auf den Impftermin vorbereiten
Sobald Kinder reden, können Eltern ihnen erklären, dass Impfungen sie schützen. Weil Spritzen schmerzen, nehmen kleine Kinder oft an, dass diese schädlich sind, oder sogar eine Form von Bestrafung. Das Kind sollte verstehen, dass Nadeln der einzige Weg sind, bestimmte Arzneien in den Körper zu bekommen, die Krankheiten verhindern. Eltern sollten ehrlich erzählen, dass die Spritze wahrscheinlich piekst - vergleichbar mit einem Mückenstich, und dauert wahrscheinlich nur einige Sekunden.
Es ist immer besser, das Kind im Vorfeld zu informieren, dass eine Impfung ansteht. Allerdings nicht zu lange (z.B. schon ein paar Tage) vorher, sonst macht es sich unbegründete Sorgen.
Eltern sollten nichts versprechen, was sie nicht bestimmt wissen. Besser ist es eine Vermutung zu äußern und die Beschreibung des Ablaufs dem Kinder- und Jugendarzt zu überlassen. Im Wartezimmer können Eltern ihrem Kind laut vorlesen, mit ihm reden oder vielleicht sogar ein Video betrachten.

Während des Impfens können Eltern ihrem Kind empfehlen:

  • Atme tief ein und blase die Luft während des Impfens aus (vielleicht hilft auch eine kleine Tröte).
  • Zähle laut während der Impfung, bis fünf ist dann meist alles vorbei.
  • Presse die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger fest zusammen, bis es so schmerzt wie die Impfung.

Weinen ist OK
Die meisten Kinder weinen nach dem Impfen. Es ist ihre Art, damit fertig zu werden. Eltern sollten ihr Kind nicht deshalb tadeln, sondern es vielmehr loben oder vielleicht sogar belohnen, weil es so tapfer beim Kinder- und Jugendarzt war.