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Weltkindertag - Kampf gegen Kinderarmut in der BRD

Heute ruft UNICEF zum Weltkindertag auf. Der Berufsverband der Kinder- & Jugendärzte nimmt dies zum Anlass, um auf die zunehmende Kinderarmut in Deutschland aufmerksam zu machen und Politiker zur Verbesserung der medizinischen Versorgung aufzufordern...

„Übergewicht, Drogenkonsum, lückenhafter Impfschutz und chronische Krankheiten - die Folgen der Kinderarmut nehmen in Deutschland zu. Wenn es nicht gelingt, so schnell wie möglich für alle Kinder gleiche Chancen auf gesundes Aufwachsen zu schaffen, wird dies auch langfristig die Gesellschaft erheblich schädigen." Mit diesen Worten appelliert Dr. Klaus Gritz, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- & Jugendärzte (BVKJ) anlässlich des heutigen Weltkindertages 2002 an die Politiker, die dramatisch ansteigende Kinderarmut zu bekämpfen.

Verbesserung der Vorsorge
"Aus kinder- & jugendärztlicher Sicht gilt es, vor allem die Vorsorge- und Früherkennungs-Programme für Kinder und Jugendliche weiterzuentwickeln. Sie allein garantieren, dass gesundheitliche Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und korrigiert werden können. Ohne einen effektiven Öffentlichen Gesundheitsdienst wird dies nicht gelingen. Kommunen und Länder haben in den letzten Jahren den Öffentlichen Gesundheitsdienst jedoch nahezu tot gespart. Auch die Beteiligung von Schulen und Kindergärten an der Gesundheitserziehung muss dringend verwirklicht werden. Der BVKJ setzt sich bereits seit langem für einen Schularzt nach dem Vorbild des Betriebsarztes und für das Unterrichtsfach "Gesundheitserziehung" ein.

Aufbau eines Netzwerks
"Auch das Netz von Krankenhäusern und Praxen für Kinder und Jugendliche muss dicht geknüpft werden, wenn wir weiterhin die flächendeckende medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen verbessern wollen", erklärt Dr. Gritz.

Miteinander gegen Gewalt an Schulen
Ebenfalls unverzichtbar: Die flächendeckende Förderung der Gewaltprä­vention an unseren Schulen, Initiativen zur Verbesserung der Deutsch­kenntnisse und Integration ausländischer Kinder sowie eine Opti­mierung der Zusammenarbeit aller zuständigen Institutionen mit den niedergelassenen Kinder- & Jugendärzten zum Zwecke einer besseren Sozialkompensation.

Politiker sind in der Pflicht
Die Kinder- & Jugendärzte fordern die Politiker auf, sich mehr als bisher für die Belange von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, vor allem ihre psychosoziale und medizinische Situation zügig zu verbessern. Dr. Gritz: "Wir vertrauen darauf, dass die Beseitigung der Kinderarmut in der künftigen Regierung zur "Chefsache" gemacht wird. Für Sparpläne zu Lasten der Jüngsten der Gesellschaft haben wir keinerlei Verständnis."