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Waldfrüchte: Vorsicht Fuchsbandwurm!

Fast jeder dritte Wildfuchs ist laut dem Landesamt für Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mittlerweile vom Fuchbandwurm befallen. Beim Sammeln von Beeren und Pilzen oder auch durch Haustiere kann der Mensch mit Larven des Parasiten in Kontakt kommen. Sind sie in den Blutkreislauf gelangt, nisteten sie sich in menschlichen Organen wie der Leber ein...

Das Landesamt für Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen ruft wegen des auch für Menschen gefährlichen Fuchsbandwurms zur Vorsicht bei Waldspaziergängen auf. Die Infektion laufe oft nach dem gleichen Muster ab, erklärt Verbraucherschützer des Landesamtes, Klaus Meyer. Beim Sammeln von Beeren und Pilzen oder auch durch Haustiere komme der Mensch mit Larven des Parasiten in Kontakt. Nachdem sie in den Blutkreislauf gelangt seien, nisteten sie sich in menschlichen Organen wie der Leber ein. Seltener seien Lunge, Nieren, Milz oder das Gehirn befallen.

Händewaschen nach dem Waldspaziergang
Statistiken zufolge ist fast jeder dritte Wildfuchs von dem Bandwurm befallen. Zwar sei diese Zahl noch kein Anlass zur Sorge, doch „Vorsicht ist bei Waldspaziergängen schon geboten“, rät Meyer. Eine Infektion sei aus mehreren Gründen besonders gefährlich: Zwischen Befall und Ausbruch der Krankheit können 10 bis 15 Jahre vergehen. Zudem sind die Symptome der Krankheit denen anderer rein menschlicher Leiden zum Verwechseln ähnlich und erschweren so die richtige Diagnose. Außerdem sei eine medikamentöse Behandlung nicht möglich. Da der Parasit die menschlichen Organe aus dem Inneren heraus zerstört, muss er herausoperiert werden. Seit 2001 besteht eine Meldepflicht für die Parasitenerkrankung beim Menschen. „Angesichts der geringen Fallzahlen besteht kein Anlass zu einer Fuchsbandwurm-Hysterie. Da kommen andere Krankheiten weitaus häufiger vor“, betont Matthias Schröter vom nordrhein-westfälischen Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst. Im Jahr 2004 waren nach seinen Angaben 25 Menschen von dem Fuchsleiden befallen. Doch führte die Infektion in keinem der Fälle zum Tod. „Manchmal ist das Immunsystem eines Menschen stark genug für eine Abwehr“, erklärt Meyer. Damit es aber gar nicht zu einer Infektion kommt, gelte „Händewaschen, Händewaschen, Händewaschen!“ - egal, ob nach dem Streicheln von Hauskatze oder -hund oder beim Umgang mit im Wald gesammelten Früchten.

Gesammelte Beeren abkochen
Waldbeeren sollten am besten abgekocht oder gründlich getrocknet, in jedem Fall aber gewaschen werden. Einfrieren helfe nicht, da der Wurm erst bei Minus 80 Grad abstirbt. Wenn alle Vorsichtsmaßnahmen beachtet würden, bliebe der Waldspaziergang für Groß und Klein weiter völlig ungefährlich, konstatierte Meyer.