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USA: Neue Grippe trifft insbesondere jüngere Altersgruppen

Die amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) fasste bisherige Erfahrungen aus 28 amerikanischen Staaten zusammen und kam zu dem Ergebnis, dass jüngere Menschen im Vergleich zu anderen Altersgruppen häufig schwerer an der Neuen Grippe erkranken …

Jüngere Bevölkerungsgruppen sind laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) besonders von der Neuen Grippe betroffen. Auch Schwangere gelten als Risikogruppe. Kinder und Erwachsene unter Alter 25 machten demnach seit dem 1. September 53% der Fälle von Krankenhausaufenthalten aufgrund der Neuen Grippe aus und 23,6% der Todesfälle.

Die Neue Grippe verhalte sich anders als die saisonale Grippe, erklärte Dr. Anne Schuchat, Direktorin des Nationalen Zentrums für Immunisierung und Atemwegserkrankungen der CDC. Aufgrund einer „normalen“ Grippeerkrankung müssten vor allem ältere Menschen ins Krankenhaus, unter dieser Altersgruppe treten auch die meisten Todesfälle infolge der Erkrankung an der saisonalen Influenza auf.

Bei Kindern mit neurologischen Vorerkrankungen, wie Zerebralparese und Muskeldystrophie, waren nun in den USA auch Todesfälle infolge der Neuen Grippe zu beklagen. Doch auch ansonsten gesunde Kinder konnten daran versterben. Schuchat vermutet, dass die Komplikationen bei einigen gesunden jungen Leuten darauf beruht, dass der Virus Lungenentzündung verursachen kann, wenn sich die Infektion in den tieferen Atemwegen ausbreitet, wo eine Behandlung schwierig ist. Ein weiteres beobachtetes Problem sind zusätzliche Bakterieninfektionen, insbesondere mit Staphylokokken, nachdem die Grippe das Immunsystem geschwächt hat, so Schuchat.

Diesen Herbst wurden in den USA fast 300 Todesfälle auf die Neue Grippe zurückgeführt – insbesondere unter jungen Erwachsenen und Menschen mittleren Alters. Im Verlauf des vom 1. September bis zum 10. Oktober mussten fast 5.000 Patienten wegen der neuen Grippe im Krankenhaus behandelt werden.

Situation in Deutschland
Am kommenden Montag startet in zahlreichen Bundesländern die Impfung gegen Schweinegrippe. Je nach Umfrage möchten sich derzeit jedoch nur 13 bis 20% der Menschen impfen lassen. Der Verlauf der Neuen Grippe ist meist mild. Rund 7% der etwa 23.000 bislang in Deutschland registrierten Erkrankten wurden allerdings nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in eine Klinik eingewiesen, drei Patienten starben.

Auch in Deutschland sind ganz überwiegend jüngere Menschen bis etwa 24 Jahre betroffen. Bei den Klinikeinweisungen wegen Schweinegrippe finden sich ebenso vor allem Menschen dieses Alters. Dagegen erkranken in der Altersgruppe über 60 Jahren nur wenige Menschen, von ihnen kommt auch eine vergleichsweise geringe Zahl ins Krankenhaus. Bis 13-fach höheres Risiko haben chronisch Kranke.

Das RKI hat einen Impfplan vorgeschlagen: Zunächst soll medizinisches Personal geimpft werden, zum eigenen Schutz und zum Schutz ihrer Patienten. Dann kommen chronisch Kranke an die Reihe. Menschen mit chronischen Krankheiten haben laut RKI ein 4- bis 13- fach erhöhtes Risiko, bei einer Schweinegrippe-Infektion in eine Klinik zu kommen oder sogar zu sterben. Menschen, die im Haushalt von Risikopersonen leben, sollten sich nach Ansicht der STIKO impfen lassen. Auch für Menschen bis 24 Jahren sei eine Impfung "sinnvoll".

Aktuelle Informationen zur Neuen Grippe in Deutschland finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Institutes:

  • Saisonale Influenza, Neue (pandemische) Influenza A/H1N1, Aviäre Influenza
  • Weitere Informationen und Antworten zu häufig gestellten Fragen
  • Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission