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US-Firma klont nach eigenen Angaben erste menschliche Embryonen

Die Biotechnologiefirma Advanced Cell Technologies (ACT) aus Worcester im US-Staat Massachusetts hatte am Sonntag bekannt gegeben, erstmals menschliche Embryonen geklont zu haben. Aus den geklonten Embryonen sollen nach Angaben der Forscher Stammzellen gewonnen werden, von denen sich Mediziner große Fortschritte bei der Heilung zahlreicher Krankheiten wie Diabetes oder Parkinson versprechen. Solche Stammzellen hatte die Firma nach eigenen Angaben bislang nicht isoliert. Die geklonten Embryonen waren zu Klumpen von wenigen Zellen herangewachsen. Die Forscher beschreiben ihre Versuche im «Journal of Regenerative Medicine».

Die weltweit ersten menschlichen Embryonen haben Forscher in den USA geklont. Das berichteten Wissenschaftler des US-Biotechnik-Unternehmens Advanced Cell Technology, Inc. (ACT) im Staat Massachusetts am Sonntag. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie zudem im Fachblatt «The Journal of Regenerative Medicine». Dem Nachrichtensender CNN sagte ACT-Präsident Michael West, sein Unternehmen klone Embryonen ausschließlich, um Stammzellen zu gewinnen und diese später zur Heilung schwer kranker Menschen einzusetzen. Die nun vorgestellte Arbeit liefere den Beweis, dass dies tatsächlich möglich sei.

Wie eine Gruppe um den ACT-Forscher Jose B. Cibelli in dem Fachblatt berichtet, hatten sieben Frauen im Alter zwischen 24 und 32 Jahren insgesamt 71 Eizellen für die Experimente zur Verfügung gestellt. Daraus wurden 39 ausgesucht, um sie auf zwei verschiedene
Weisen zu behandeln. In 17 Eizellen ersetzten die Forscher den mütterlichen Kern mit solchen aus Zellen von Erwachsenen. Nach dieser Methode war das Klonschaf Dolly entstanden.

22 weitere Eizellen wurden mit biologischen Tricks zur Teilung angeregt, auch ohne dass sie befruchtet wurden. In beiden Fällen teilten sich viele Zellen bis über das Acht-Zell-Stadium hinaus. Nach Ansicht der Forscher zeigen ihre Arbeiten einen Weg, um auf dem Umweg über einen Embryo aus den Zellen eines Patienten Stammzellen zu schaffen, die vom Immunsystem des Betroffenen nicht abgestoßen werden.

Mit Kritik reagierte indes US-Präsident George W. Bush am Sonntag auf den Klon-Bericht. Er sei entschieden gegen diese Art des Klonens und hoffe, dass der US-Kongress möglichst rasch ein entsprechendes Gesetz verabschieden werde, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jennifer Millerwise.

ACT-Präsident West räumte ein, dass das Klonen von Embryos für Stammzellentherapien sehr umstritten sei und verglich die gegenwärtige Debatte mit der um die künstliche Befruchtung vor einigen Jahrzehnten. Er betonte, dass sein Unternehmen keine geklonten Menschen in die Welt setzen wolle. Dieses so genannte reproduktive Klonen ist in den USA, Großbritannien und Deutschland verboten.

Embryonen enthalten Stammzellen, die sich noch in eine Vielzahl von Geweben entwickeln können. So entsteht aus einer befruchteten Eizelle der ganze Mensch. Dieses Potenzial früher Zellen wollen Forscher nutzen, um damit Krankheiten zu heilen. Stammzellen könnten dafür in den Körper von Patienten transplantiert werden und dort die Aufgabe der verschlissenen Organe übernehmen.

Weitere Informationen im Internet unter:
www.liebertpub.com/EBI/default1.asp
www.advancedcell.com/pr_11-25-2001.html