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Stotternde Kinder nicht ständig korrigieren

Wenn ein Kind im Vorschulalter sich gelegentlich verhaspelt, handelt es sich meist um so genanntes „Entwicklungsstottern“, das in der Regel nach etwa sechs Monaten wieder verschwindet. Eltern sollten darauf achten, selbst deutlich und nicht zu schnell zu sprechen, statt das Kind auf seine Schwäche aufmerksam zu machen. So können Kinder vorübergehende Sprechprobleme leicht überwinden. Wenn das Sprechen aber mehrere Monate von Grimassen und Bewegungen von Kopf, Armen und Oberkörper begleitet wird, da die Silben nicht so rauskommen, wie das Kind will, sollten Eltern den Kinder- und Jugendarzt hinzuziehen...

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJ) stottern rund 5% der Kinder, wobei Jungen drei Mal so oft betroffen sind wie Mädchen. Stotternde Kinder sollten nicht ständig von ihren Eltern ermahnt und korrigiert werden. Dadurch können sich die Symptome sogar noch verstärken, teilt die DGKJP in Marburg mit. Häufig handele es sich bei den Sprachstörungen nicht um Stottern, sondern lediglich um entwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten. Sie seien bei vielen Kindergartenkindern vorübergehend zu beobachten.

Statt zu korrigieren sollten Eltern darauf achten, selbst deutlich und nicht zu schnell zu sprechen. Mit Hilfe eines intensiven sprachlichen Austauschs in lockerer Atmosphäre können Kinder dann vorübergehende Sprechprobleme überwinden, empfiehlt die DGKJ.

Dauern die Probleme mehr als sechs Monate an und treten zusätzlich Verkrampfungen der Gesichtsmuskulatur auf, deutet dies auf Stottern hin. Häufig klinge das von ganz allein wieder ab, berichtet die DGKJ. Falls das nicht geschieht, sollten Eltern den Kinder- und Jugendarzt hinzuziehen. Denn dann sollte das Kind evtl. eine Sprachtherapie erhalten.