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Spielwaren enthalten immer noch Weichmacher

Zu viele Spielwaren enthalten laut Experten in Baden-Württemberg gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe. Besonders bemängelte das landesweit für Kunststoffe zuständige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart Spielwaren mit schädlichen Weichmachern. Diese fanden sie unter anderem in Kunststoffpuppen, bunten Plastikbändern (Scoubidou) und Spielfiguren aus Plastik...

Von insgesamt 1.448 Proben, die das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart von Bedarfsgegenständen wie Spielwaren, Folien oder Schnorchel genommen hatte, sei knapp jede dritte (34%) bemängelt worden, sagte Amtsleiterin Maria Roth in Fellbach (Rems-Murr-Kreis).

Zunahme gesundheitsschädlicher Bestandteile im Spielzeug
Die Zahl der Beanstandungen in der Produktgruppe Spielwaren stieg laut dem CVUA-Jahresbericht 2004 von 38% (2003) auf 59% im vergangenen Jahr. Neben den Weichmachern - so genannten Phthalaten (u.a. in Kunststoffpuppen, Spielfiguren aus Plastik) - fielen bei Spielzeugen auch Stabilisatoren mit Hormon schädigender Wirkung auf. Außerdem wurden Lösungsmittel, Krebs erregende Nitrosamine und giftige Schwermetalle nachgewiesen. Von 21.221 im vergangenen Jahr getesteten Lebensmitteln wurden 2.901 Proben beanstandet. Die Quote bei 735 getesteten kosmetischen Mitteln lag bei 29%.

Weichmacher gelten als gesundheitsschädlich. Zum Beispiel können sie dann schädlich sein, wenn entsprechendes PVC-Spielzeug von Kindern in den Mund genommen wird. „Dann wird der Weichmacher herausgelöst und gelangt über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf“, erklärt Roth. Spielzeuge für Kinder bis zu drei Jahren dürfen bereits seit einigen Jahren EU-weit kein Phthalat enthalten. In Zukunft sollen Weichmacher in Spielzeugen generell verboten werden, so Roth.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 23.404 Lebensmittel, Kosmetika und Gegenstände getestet, 56 waren gesundheitsschädlich oder -gefährdend. Allerdings brachten die Untersuchungen auch zahlreiche - und meist weniger schwere - Beanstandungen. Dabei ging es überwiegend um Kennzeichnungsmängel und Verbrauchertäuschungen sowie um die Zusammensetzung von Produkte.