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Schlafentzug kann bei Jugendlichen Diabetesrisiko erhöhten

Teenager, die weniger als acht Stunden in der Nacht schlafen, neigen dazu, am Bauch Fettdepots anzusammeln und eine Insulinresistenz zu entwickeln, was schließlich zu Typ 2 Diabetes führen kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle brasilianische Studie.

"Es gibt mehrere Studien bei Erwachsenen, die eine enge Beziehung zwischen Schlafentzug und einem erhöhten Risiko für Herzkreislauf-Krankheiten sowie für Übergewicht und Zuckererkrankungen (Diabetes) zeigen", so Dr. Bruno Geloneze von der Universität Campinas in Sao Paolo, Brasilien, der auch ein Studienautor ist.

"In unserer Untersuchung konnten wir eine Zunahme der Insulinresistenz unabhängig vom Übergewicht feststellen, was darauf hindeutet, dass Schlafentzug und Stoffwechselentgleisungen miteinander in Wechselwirkung stehen", erklärte er.

Insulin, das die Bauchspeicheldrüse produziert, hilft den Zuckerspiegel im Blut zu kontrollieren. Bei der sogenannten Insulinresistenz reagiert der Körper nicht mehr normal auf Insulin, und Zucker sammelt sich im Blut an.
Ein chronischer Schlafmangel bzw. zwei Stunden zu wenig Schlaf pro Nacht ist genug, um die Insulinempfindlichkeit zu verringern, ergänzte Geloneze.
Die Forscher verwendeten die Daten von 615 Jugendlichen im Alter von 10 bis 19 Jahren zwischen 2011 und 2014: Gewicht, Größe, Blutdruck und andere Werte lagen vor. Die Jugendlichen selbst berichteten über ihre nächtlichen Schlaf-Gewohnheiten. 81 Probanden unter ihnen unterzogen sich einem zusätzlichen zweistündigen Insulinempfindlichkeitstest.

Im Durchschnitt berichteten die Jugendlichen, dass sie 7,9 Stunden pro Nacht schliefen. Die 257 Jugendlichen, die weniger als acht Stunden pro Nacht schliefen, waren eher etwas älter, besaßen im Verhältnis zu ihrer Größe ein höheres Gewicht und wiesen einen größeren Taillen- und Halsumfang auf im Vergleich zu denen, die mehr schliefen, wie die Experten in JAMA Pediatrics berichten. Diejenigen, die weniger Schlaf hatten, reagierten auch weniger empfindlich auf Insulin als diejenigen, die mehr Nachtruhe angaben.

Mit der Studie sei noch nicht bewiesen, dass immer weniger Schlaf Insulinresistenz verursache, kommentierte Eve Van Cauter vom Zentrum für Schlaf, Stoffwechsel und Gesundheit der Universität in Chicago gegenüber Reuters Health per E-Mail die brasilianische Studie. Aber "Schlafentzug kann aufgrund einer Fehlregulation des Appetits zu einer Gewichtszunahme und schließlich zu einer Insulinresistenz führen", erläuterte sie.

"Fettleibigkeit ist die Hauptursache von Insulinresistenz", ergänzte Van Cauter. "Insulinresistenz könnte sich auch als Reaktion auf Stress entwickeln, die dem Insulin entgegenwirkt."

Schlafbedürfnis variiert mit dem Alter, dem Geschlecht und dem Stadium der Geschlechtsreife, aber die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen brauchen neun bis 10 Stunden Schlaf, erklärte sie.

Eltern können Jugendliche dabei unterstützen, dass sie mehr Schlaf erhalten, indem sie die "Bildschirmzeit" und die Verwendung von elektronischen Geräten abends einschränken, das Schlafzimmer nur zum Schlafen nutzen lassen und nicht für Fernsehabende und anderes. Auch ist das Bett nicht geeignet, um Hausaufgaben zu machen. Aktivitäten im Freien und körperliche Bewegung während des Tages fördern darüber hinaus einen guten Schlaf, lauten ihre Ratschläge.

Quelle: <link http: www.foxnews.com health sleep-deprived-teens-may-have-more-diabetes-risk-factors.html _blank external-link-new-window external link in new>Fox News, <link http: www.reuters.com article us-health-teens-sleep-diabetes-iduskcn0wo30v _blank external-link-new-window external link in new>Reuters, <link http: archpedi.jamanetwork.com _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Pediatrics<link http: archpedi.jamanetwork.com _blank external-link-new-window external link in new>