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Psychologe rät: Kindern schon früh den Umgang mit Geld beibringen

Viele junge Menschen geraten nach Ansicht des
Diplompsychologen Steffen Fliegel in Not, weil sie als Kinder nicht den vernünftigen Umgang mit Geld gelernt haben. "In der Altersgruppe der 18- bis 20-Jährigen haben sich in den vergangenen zehn Jahren Anzahl und Höhe der Kredite fast verdreifacht", sagte Fliegel. "Deshalb sollten Eltern ihren Kindern möglichst frühzeitig den systematischen Umgang mit Geld beibringen."

Sinnvoll ist es, Kindern ein eigenes wöchentliches oder monatliches Taschengeld zu gewähren, über das sie selbst verfügen könnten, riet der Experte Steffen Fliegel von der Gesellschaft für Klinische Psychologie und Beratung in Münster. "Je nach Alter des Kindes können die Eltern dabei eine Beraterrolle übernehmen." Sobald sie Zahlen lesen und den Geldwert begreifen könnten, sollten Kinder möglichst oft mit zum Einkaufen genommen werden. Hierbei könne zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Konsum geübt werden.

"Durch die Werbung entsteht bei vielen Kindern leicht der Eindruck, dass andere immer Geld haben und sich bedenkenlos alles leisten können", schilderte der promovierte Psychotherapeut. Insofern erlebten Kinder Geldmangel in der Familie oft als psychische Belastung. In diesem Zusammenhang empfiehlt Fliegel, schon Kinder an der Ausarbeitung von Haushaltsplänen zu beteiligen und mit ihnen gemeinsam Sparmaßnahmen zu beraten. Das Thema Geld dürfe auch ganz allgemein nicht vernachlässigt werden. "Denn Defizite, die im Umgang mit Geld entstehen, lassen sich später nur mühsam beheben."

Nach Fliegels Informationen sind rund 1,5 Millionen Haushalte in Deutschland ver- oder sogar überschuldet. Zu den finanziellen Problemen gesellten sich dann schnell gesundheitliche Schwierigkeiten. Als Beispiel nannte er Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen. Auch Spannungen in Partnerschaft und Familie könnten die Folge sein.
Internet: www.bag.schuldnerberatung.de